Allersberg: 30 Jahre Partnerschaft mit St. Céré

16.7.2015, 15:58 Uhr
Allersberg: 30 Jahre Partnerschaft mit St. Céré

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Der Begrüßungsabend fiel angesichts der verspäteten Ankunft der Gäste relativ kurz aus. Das offizielle Programm startete am nächsten Tag mit einem Standkonzert des Musikvereins Markt Allersberg. Die Musiker waren regelmäßig zu Gast in Saint Céré. Der Musikverein führte auch den kleinen Festzug vom Marktplatz zum Kriegerdenkmal an, zu dem eine größere Anzahl von Vereinen und Verbänden Allersbergs ihre Abordnungen entsandt hatten.

Bürgermeister Bernhard Böckeler dankte den im Freundeskreis engagierten Anhängern der Partnerschaft für deren Arbeit. Hier am Kriederdenkmal könnten 140 Jahre Geschichte abgelesen werden, so Böckeler, die in den ersten 70 Jahren drei Kriege zwischen Franzosen und Deutschen bescherte und nunmehr 70 Jahre Frieden erleben lasse. Für den Frieden müsse man dankbar sein.

Eine ganz wichtige Botschaft maß Böckeler der zu enthüllenden Stele bei, die signifikant mache, dass aus Feinden Freunde geworden seien. Böckeler erinnerte an die Begründung der Friedensarbeit durch Charles de Gaulle und Konrad Adenauer im Jahre 1963, den Beginn der Beziehungen zwischen Saint Céré und Allersberg 1970 und die Begründung der Partnerschaft 1985 mit dem Ziel, mit der Jugend am Frieden zu arbeiten.

Olivier Larribe, einer der beiden Präsidenten des Partnerschaftskomitees in Saint Céré, verlas eine Grußbotschaft des Bürgermeisters von Saint Céré, Pierre Destic, der seine Verhinderung an diesem Ereignis bedauerte. Destic betonte darin, dass es ein starkes Zeugnis der immer größer und tiefer gewordenen Freundschaft und Partnerschaft sei und dass es sehr wichtig wäre, dies auch für die Zukunft zu erhalten und zu pflegen. „Wir sind wirkliche Freunde geworden in dieser Zeit“, sagte der andere Präsident, Thierry Cassan. Mut und Courage habe Abbé Paul Gibrat mit seinem Beginn der Beziehungen nach dem Kriege bewiesen, in einer Zeit, als dies noch schwierig gewesen sei. Die Partnerschaft sei ein Zeichen dass aus Feinden Freunde werden könnten. „Wir wollen uns um den Fortbestand der Freundschaft kümmern“, versicherte Cassan.

Verträge und Worte seien wichtig, sagte Landrat Herbert Eckstein. Viel wichtiger seien aber die Menschen, die danach und daraus leben würden. Eckstein dankte den Menschen, die dies alles mit Leben erfüllen.

Markus Zurwesten, Leiter des Freundeskreises Saint Céré in Allersberg, freute sich riesig, dass viele Allersberger an der Feier teilnahmen und damit zum Ausdruck komme, dass die Partnerschaft in Allersberg verwurzelt sei und dass sich die bisherige Arbeit gelohnt habe. Heute sei es nicht selbstverständlich, dass in Europa mit einer Zunge gesprochen werde und es sei auch nicht selbstverständlich, dass man 70 Jahre Frieden feiern könne. Intensiv wolle man an dem Projekt der Partnerschaft zwischen Saint Céré und Allersberg und der Freundschaft in Europa weiterarbeiten.

Drei Hymnen

Gemeinsam enthüllten der Bürgermeister und die Vorsitzenden der Partnerschaftsarbeit die Gedenkstele. Anschließend spielte der Musikverein die französische und deutsche Nationalhymne und die Europahymne. Demonstrativ stellten sich bei der Europahymne Politiker und Ehrenamtliche mit einem Schulterschluss zusammen. Die Gedenkstele im Wert von 4000 Euro finanzierten die Marktgemeinde und der Freundeskreis Saint Céré.

Danach ging es auf den Saint-Céré-Platz, wo den ganzen Abend gefeiert wurde und die Stodl-Buam mit zünftiger Musik aufwarteten. Am letzten Tag ging es nach dem deutsch-französischen Gottesdienst in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ auf den Saint-Céré-Platz zum gemeinsamen Mittagessen. Dabei verwöhnten die Franzosen ihre deutschen Gastgeber mit Spezialitäten aus ihrer Heimat.

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