Am Sonntag sollen die Pegel der Flüsse erneut steigen

20.1.2012, 20:48 Uhr

In höheren Lagen droht weiterhin die Gefahr von Glatteis. Das musste auch ein 59-Jähriger Pkw-Fahrer auf dem Frankenschnellweg bei Bamberg erfahren. Auf eisglatter Straße schleuderte sein Audi mit Tempo 150 in die Mittelleitplanke. Der Fahrer blieb unverletzt. Der Schaden wird auf 25000 Euro geschätzt.

Derweil sind nach heftigen Regengüssen rund um Nürnberg bereits etliche Fahrbahnen überflutet. Die Verbindungsstraße zwischen Behringersdorf und Schwaig im Pegnitzgrund musste gesperrt werden. Geschlossen wurden auch drei Strecken in Fürth und seinem Umland.

„Land unter“ hieß es zudem in Lauf und Hersbruck. An der Bundesstraße 14 stapelte die Feuerwehr Altensittenbach Sandsäcke auf, um die Überflutung der Fahrbahn einzudämmen. Bis zu 20 Zentimeter hoch war das Wasser dort kurzfristig gestanden. Sandsäcke wurden auch in Hedersdorf im Nürnberger Land aufgetürmt. Dort trat die Schnaittach über die Ufer. Im Dauereinsatz waren die Feuerwehren im Raum Erlangen.

Die Wasserpegel der Schwabach und des Brandbaches waren bedrohlich gestiegen. Besonders betroffen waren Straßen in der Marktgemeinde Eckental. Die Wassermassen hatten bereits eine Betriebsstätte der Frohnhofer Mühle erreicht. Dort konnte aber die Feuerwehr gerade noch ein größeres Debakel verhindern. Die Kollegen von den Wehren aus Heroldsberg, Eschenau, Brand und Herpersdorf kümmerten sich um überflutete Straßen und pumpten Keller leer. Die Schwabach hatte bei Uttenreuth an manchen Stellen die kritische Hochwassermarke erreicht. Deswegen hat das Technische Hilfswerk vorsorglich 900 Sandsäcke herangekarrt.

In Neumarkt gab es Alarm, weil der Woffenbach kurz vor dem Überlaufen war. Auch aus dem Landkreis kamen Hiobsbotschaften: Ein Pferdestall wurde in Freystadt von den Wassermassen überflutet. Straßen wurden bei Lauterhofen und Berg gesperrt.


Besonders hohe Pegelstände werden in der Region an den Flüssen Pegnitz, Rednitz, Zenn, Schwarzach, Aisch sowie an der Fränkischen Rezat gemessen Zwar haben sich dort die Wassermengen leicht verringert, doch das Wasserwirtschaftsamt warnt bereits vor neuen, starken Niederschlägen am Sonntag. Dann sollen die Pegel erneut ansteigen.

Auf Grund gelaufen

Das Hochwasser hat aber auch positive Auswirkungen: Ein bei Kreuzwertheim (Kreis Main-Spessart) auf Grund gelaufenes Güterschiff ist wieder frei.

Wegen des um etwa 40 Zentimeter gestiegenen Wasserpegels hat sich das havarierte Schiff gedreht und ist am Mainufer zum Liegen gekommen. Mehrere Eisbrecher und ein niederländisches Schubschiff konnten das 85 Meter lange Güterschiff schließlich vom Ufer befreien und in den nächsten Hafen schleppen.

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