Ansbacher Agave nach 50 Jahren in voller Blüte

11.7.2012, 13:23 Uhr
Ansbacher Agave nach 50 Jahren in voller Blüte

© Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung

„Diesen einmaligen Anblick kann man dann etwa vier Wochen genießen.“ Nach der Blüte stirbt die inzwischen 6,36 Meter hohe Pflanze ab. Ihr Blütenstängel hatte sich erstmals im April gezeigt. Seither sei das Interesse an dem Exemplar riesig, schilderte Buchner – schließlich sei eine blühende Agave hierzulande eine echte Rarität.

Die Ansbacher Hofgärtner haben ihrer Agave americana inzwischen den Namen „José Carl Wilhelm Friedrich“ gegeben – zu Ehren des „Wilden Markgrafen“ Carl Wilhelm Friedrich, dessen 300. Geburtstag die Mittelfranken in diesem Jahr begehen. Die auch „hundertjährige Aloe“ genannten Agaven blühen äußerst selten, im Kübel manchmal erst nach 100 Jahren.

In Deutschland war dieses Ereignis zum ersten Mal 1626 zu sehen – auch damals vollbrachten die Ansbacher das Kunststück. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die aus Mittelamerika stammenden Agaven als exotische Kostbarkeit vor allem in höfischen Gärten kultiviert. Blühte eine Pflanze, sorgte dies stets für Aufsehen in der Öffentlichkeit: Neben Notizen in Büchern und Zeitschriften wurde die Blüte in aufwendigen Illustrationen oder mit Münzsonderprägungen dokumentiert.

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