Falsche Microsoft-Mitarbeiter zocken in Franken ab

26.1.2016, 11:56 Uhr
Gesperrtes Handy oder Fremdzugriff auf den Computer: Die Betrugsversuche in Franken häufen sich.

© Sebastian Kahnert/dpa Gesperrtes Handy oder Fremdzugriff auf den Computer: Die Betrugsversuche in Franken häufen sich.

Die Polizei warnt vor Anrufern, die sich als Windows-Support-Mitarbeiter ausgeben. Ermittlungsergebnisse aus angezeigten Fällen ergaben, dass sich unbekannte Täter per Telefon bei den Geschädigten melden und behaupten, Mitarbeiter der Firma Microsoft zu sein.

Im Gesprächsverlauf gelingt es meist unter einem Vorwand, die Geschädigten dazu zu bringen, dem Anrufer mittels einer Fernsteuersoftware Zugriff auf den Computer zu ermöglichen. Wie die Polizei mitteilt, nstalliert der falsche Support-Mitarbeiter so diverse Programme, meist kostenfreie Software, die den Rechner ausspionieren.

Die weitere Masche: Der Anrufer bietet den Geschädigten zudem eine Garantie auf Lebenszeit für einen einmaligen Geldbetrag an und fordert dazu die Kreditkartendaten und Zugangsdaten zum Onlinebanking, sodass er  anschließend Geldbeträge, meist im dreistelligen Bereich, auf ein fremdes Konto transferieren kann.

Das Vorgehen ist bei nahezu allen Fällen gleich und ist vermutlich der gleichen Tätergruppe zuzuordnen, die nach Recherchen im asiatischen Ausland sitzt und auch E-Mails fälscht, um so immer wieder den Eindruck zu erwecken, Mitarbeiter von Microsoft zu sein.

Die Firma Microsoft hat mit der angegebenen Betrugsmasche jedoch definitiv nichts zu tun. Beamte der Ansbacher Kriminalpolizei warnen davor, Fremden einen Fernzugriff auf den Computer zu gestatten, wenn zuvor kein Auftrag autorisiert wurde. Echte Mitarbeiter von Computerfirmen werden niemals ohne Auftrag anrufen und Zahlungsdaten verlangen, um Virensoftware oder Programm-Updates per Fernzugriff aufzuspielen.

Trojaner-Angriff auf Smartphones

Ebenfalls gewarnt sei vor Trojaner-Angriffen auf Handys, vornehmlich mit "Android"-Betriebssystem. Oftmals erscheint beim Surfen im Internet ein Sperrbildschirm, der auf den widerrechtlichen Zugriff auf angeblich illegale Seiten hinweist und von vermeintlichen Strafverfolgungsbehörden stammen soll.

Mit Erscheinen des Sperrbildschirms werden die Smartphones komplett gesperrt und der Nutzer aufgefordert, einen Geldbetrag als Strafe zu überweisen, um die Sperrung zu deaktivieren. Auch hierbei handelt es sich um eine Betrugsmasche mittels einer Schadsoftware.

Die Kriminalpolizei rät, auf keinen Fall eine Zahlung oder Überweisung zu tätigen, da die Sperrung auch nach Zahlungseingang nicht deaktiviert wird. Im Internet wird oftmals beschrieben, wie man die falsche Handy-Software auf verschiedenen Wegenentfernen und das Smartphone wieder entsperren kann.

Geraten wird, Handy und Computer mit einem Virenschutzprogramm zu schützen und Programme nur aus offiziellen "App-Stores" herunterladen.