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Hiobsbotschaft für fränkische Wirtschaft: Firma will 135 Stellen streichen

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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19.2.2024, 09:49 Uhr

Es ist eine Hiobsbotschaft für Franken und die Wirtschaft der Region. Der Kunststoffhersteller Oechsler hat einen größer angelegten Stellenabbau angekündigt. Betroffen sind dabei unter anderem auch die fränkischen Standorte Ansbach, Brodswinden und Weißenburg.

Konkret sollen am Ende wohl rund 135 Jobs gestrichen werden. Bekannt gegeben wurde dieses Vorhaben der Oechsler AG mit Hauptsitz Ansbach im Zuge des neu aufgelegten Transformationsprogrammes. Mit den Maßnahmen wolle man die Organisation einfach und übersichtlicher gestalten, erklären Verantwortliche des Unternehmens in einer Pressemitteilung. "Weiterhin werden unnötige Hierarchien abgebaut und Teams verkleinert", heißt es dort unter anderem weiter. Man strebe hier Altersteilzeit- oder Vorruhestandlösungen an.

Weltweit gesehen sollen sogar rund 220 Arbeitsplätze abgebaut werden. 135 nach aktuellen Planungen in der Bundesrepublik. Aus fränkischer Sicht sind damit drei Standorte betroffen: Ansbach, Ansbach-Brodswinden und Weißenburg. Der Fall schlägt durchaus hohe Wellen. So hat sich mittlerweile sogar Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zu Wort gemeldet: "Die Nachricht der Firma Oechsler reiht sich leider ein in eine Reihe von Meldungen, dass heimische Arbeitsplätze reduziert oder ins Ausland verlagert werden", wird der Politiker in einer Mitteilung der Bayerischen Staatsregierung durchaus deutlich.

So will das Unternehmen auch aus dem bisherigen Segment "Sporting Goods" komplett aussteigen. Die Produktion selbst will Oechsler dann weltweit unter einem Dach zusammenführen. Vom Hauptsitz Ansbach aus sollen die Geschäfte dann gesteuert werden. "Die drei deutschen Standorte von Oechsler bleiben von hoher Bedeutung", macht das Unternehmen noch einmal deutlich.

Auch Vorstand Karl Ostler kommt in der Pressemitteilung zu Wort: "Wir sind uns sehr bewusst, dass es am Ende um Menschen gehen wird und nicht ausschließlich um ‚Stellen‘". Man werde deshalb mit Bedacht vorgehen, trotzdem könne man leider nicht vermeiden, dass "Kolleginnen und Kollegen aus dem Betrieb ausscheiden müssen".

Aiwanger erklärte zudem auch, dass man mit der Geschäftsführung Kontakt aufnehmen werde. Ganz allgemein brauche Deutschland dringend attraktivere Rahmenbedingungen für die Unternehmen. Für den Chef der Freien Wähler seien dies unter anderem flexiblere Arbeitszeiten "und weniger bürokratische Belastungen wie das Lieferkettengesetz und Ähnliches." Auch dies wird jedoch wohl nichts mehr daran ändern, dass bald rund 135 Stellen in Franken dem neuen Konzept des Unternehmens zum Opfer fallen könnten.

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