Lasertag in Ansbach: Kein Kriegsspiel, sondern Sportart

16.11.2015, 14:21 Uhr
NN-Volontärin Katharina Tontsch probierte Lasertag letztes Jahr schon im Actionpark Nürnberg aus. Jetzt kann man auch in Ansbach spielen.

© Alexander Pfaehler NN-Volontärin Katharina Tontsch probierte Lasertag letztes Jahr schon im Actionpark Nürnberg aus. Jetzt kann man auch in Ansbach spielen.

In dem dunklen Raum steht ein ausgebrannter VW-Bus. Darin sitzt eine Schaufensterpuppe, die aussieht, wie aus einem Horrorfilm entschlüpft. Um den Bus herum stehen Teile einer kaputten Mauer, die mit künstlichem Efeu überwachsen sind. Dahinter verstecken sich weitere Gruselpuppen mit Skelettarmen. Das Licht flackert und aus der Decke ragen zerbrochene Rohre. In einer Ecke steht ein altes Motorrad, in der anderen ein abgenutzter Spielautomat. Inmitten des Szenarios warten zehn Studenten auf den Start des Spiels, denn sie sind zum Lasertag spielen in die Action Arena in Ansbach gekommen.

Laser funktioniert mit Infrarotstrahlung

Beim Lasertag geht es darum, mit seiner „Waffe“, dem sogenannten Phaser, Punkte zu bekommen. Dazu muss er Sensoren treffen, die entweder auf einer speziellen Weste oder der „Waffe“ des Gegenspielers angebracht sind. Das System der Phaser basiert auf Infrarotstrahlung. Dieses kommt aus Amerika, wo es Ende der 70er Jahre zu Militärzwecken verwendet wurde. Gleichzeitig hat die Spielzeugindustrie das System für sich genutzt. Nach Deutschland kam das Spiel erst in den letzten Jahren.

In Ansbach kann man seit September 2015 Lasertag spielen. Geschäftsführer Alfred Thomae hat sich für die Methode entschieden, bei der die Sensoren auf der Waffe angebracht sind. Er erklärt das so: „Bei uns soll niemand auf eine Weste und somit direkt auf den Menschen zielen müssen.“ Außerdem dürfen so auch schon 16-Jährige mitmachen- allerdings nur mit Unterschrift der Eltern. „Für mich hat Lasertag nichts mit Krieg zu tun“, betont der 40-jährige Thomae. „Es ist vielmehr ein sportliches Punktespiel.“ Besonders beliebt sei die Trendsportart bei 25- bis 34-Jährigen. „Aber auch Ältere haben Spaß beim Lasertag“, so Thomae. Manchmal sind Firmen zum Betriebsausflug in der Halle.

Als das Startsignal in dem schwach belichteten Raum ertönt, beginnt die Jagd. Die Studenten verstecken sich hinter Pappmache-Wänden, huschen an Gipsfiguren vorbei und versuchen die gegnerischen Phaser zu treffen. „Nicht schon wieder ich“, ruft Max Recla, 26, der zum ersten Mal spielt und getroffen wurde. Jeder Treffer bringt 100 Punkte - pro Schuss werden 50 abgezogen. Auch beim Nachladen sinkt der Punktestand.

Verschiedene Spielmethoden beim Lasertag

Den Spielverlauf beobachtet Mitarbeiter Michael Soukop auf einem Computer im Nebenraum. „So kann ich sehen, ob auf dem Spielfeld alles in Ordnung ist“, sagt der 31-Jährige. Außerdem stellt er über das System die Spielart ein. Denn es gibt verschiedene: Zum Beispiel kann Jeder gegen Jeden spielen, die Spieler können Teams bilden oder es gibt einen Zombie, der von den anderen gejagt wird. Außerdem gibt es einen Modus, bei dem Jeder nur fünf Leben hat und dann ausscheidet.

Diese Methode gefällt den Freunden aus Ansbach am besten. „Da ist man ganz aktiv bei der Sache und muss besonders aufpassen“, sagt Elisabeth Rieß. In der Ansbacher Lasertag-Halle dauert ein Spiel acht Minuten, eine Stunde darf gespielt werden. Am Ende stolpern die Studenten verschwitzt und außer Atmen in den Vorraum der Halle. Auf einem großen Bildschirm können sie die Ergebnisse sehen. „Ich finde es eine tolle Möglichkeit, sich zu Bewegen und Teamgeist aufzubauen“, sagt die 21-jährige Sofiya-Lisann Velte.

Auch in Nürnberg kann man der Sportart nachgehen:

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