Patientinnen missbraucht? Arzt aus Feuchtwangen vor Gericht

10.12.2017, 17:51 Uhr

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 63 Jahre alten Mediziner mit psychotherapeutischer Zusatzqualifikation vor, das entstandene Vertrauensverhältnis zu seinen psychisch labilen Patientinnen ausgenutzt zu haben, um mit ihnen Sex zu haben - teilweise ohne die Frauen zu behandeln. Die Taten sollen in der Praxis oder den Wohnungen der Frauen passiert sein.

Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der als Therapeut arbeitende Hausarzt zwischen 2012 und 2015 regelmäßig psychisch kranke Patientinnen in seine Praxis bestellt - meist in den späten Abendstunden. Dabei habe er fast immer Sex mit den Frauen gehabt. Seinen Opfern habe er erklärt, dies sei Teil der Therapie. Eine der Frauen meldete sich schließlich bei der Polizei.

Haftstrafe bis zu fünf Jahre möglich

Der Beschuldigte hat die Vorwürfe eingeräumt, wie dessen Anwalt bereits im Februar mitteilte. "Ich gehe davon aus, dass es sich um emotionale Beziehungen gehandelt hat, wo eine Therapie keine Rolle spielte", sagte der Anwalt. Das ändere aber natürlich nichts an der Tat. Dem Mediziner droht nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei Verurteilung eine Haftstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren.

Für die Verhandlung vor dem Landgericht Ansbach sind fünf weitere Termine bis Mitte Januar geplant. Die Kammer hat elf Zeugen geladen.