Rentner auf Kollisionskurs: Irrfahrt durch Ansbach

23.1.2018, 12:33 Uhr

"Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen..." - ähnlich wie im Kultsong von Henry Valentino ging es am Montagnachmittag in Ansbach zu. Eine 44-jährige Autofahrerin war auf der Feuchtwanger Straße unterwegs, als sie im Rückspiegel ein näherkommendes Auto bemerkte. Mehrmals beschleunigte das Auto und fuhr ihr dabei so dicht auf, dass es beinahe zum Zusammenstoß kam. 

Der unbekannte Fahrzeuglenker ließ sich jedoch bald wieder zurückfallen. Zunächst. Denn das Spiel wiederholte sich kurz darauf in einem Waldstück Richtung Elpersdorf. Wieder näherte sich der fremde Pkw, und wieder touchierte er dabei beinahe das Heck der 44-Jährigen. Im Rückspiegel verfolgte sie außerdem mit, wie das andere Fahrzeug hinter ihr schlingerte. Mal geriet es rechts aufs Bankett, dann wieder auf die Gegenspur. Als die Frau schließlich im Begriff war, sich auf die Linksabbiegespur nach Elpersdorf einzuordnen, gab ihr Hintermann plötzlich Gas und prallte auf ihren Pkw.

Anstatt anzuhalten, fuhr der Auffahrer weiter in Richtung Feuchtwangen. Die 44-Jährige war beim Zusammenstoß nicht nur leicht verletzt wurden, auch ihr Wagen trug einen Schaden in Höhe von rund 5000 Euro davon. Ihre 12-jährige Mitfahrerin notierte sich zwar geistesgegenwärtig das Kennzeichen, doch das brauchten die Polizeibeamten gar nicht, um den Unfallverursacher zu finden. Dieser hatte nämlich im Ortsteil Windmühle bereits einen weiteren Crash gebaut. Dort war der Fahrer, ein 75-jähriger Rentner, am Ortseingang über die Verkehrsinsel gerumpelt, ehe er - nicht ohne einen kleinen Abstecher auf die Gegenfahrbahn - schwungvoll eine Straßenlaterne umriss.

Die Laterne wiederum stürzte um und blockierte teilweise die Straße. Der Rentner allerdings führte seine Kollisionsfahrt noch gebührend  zu Ende, indem er den Gehweg überfuhr und letztlich von einem Zauntor und einer Holzbank gestoppt wurde. Dort fanden ihn dann auch die Beamten vor. Der Senior machte laut den Ersthelfern einen geistesabwesenden Eindruck. Da er nicht unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol stand, vermuten die Ermittler, dass gesundheitliche Faktoren zu dieser Chaosfahrt führten. Mit dem zweiten Unfall entstand übrigens ein Schaden von weiteren rund 12.000 Euro.


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