Auch in Franken: Streiks bei der Supermarktkette Real

13.7.2018, 17:33 Uhr
Die Gewerkschaft Verdi macht gegen die Lohnkürzung für die Beschäftigten bei real mobil.

© dpa Die Gewerkschaft Verdi macht gegen die Lohnkürzung für die Beschäftigten bei real mobil.

Am Freitagvormittag folgten bereits mehrere Tausend Beschäftigte dem Streikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft und legten ihre Arbeit bundesweit in 140 von 281 Real-Märkten nieder. Doch damit ist es noch nicht zu Ende. Am Samstag  werden weitere Streiks folgen. "Das zeigt, dass die Belegschaften mutig und solidarisch zusammenstehen, obwohl die Geschäftsleitung enormen Druck gemacht hat, damit sie sich nicht an den Streiks beteiligen", sagte Stefanie Nutzenberger, die im Verdi-Bundesvorstand für den Handel zuständig ist.

Hintergrund des Arbeitskampfes ist ein Manöver der Geschäftsleitung, das die Mitarbeiter der Handelskette finanziell deutlich schlechter stellt. So hat sich das Management entschieden, die Beschäftigen in eine andere Gesellschaft des Mutterkonzerns Metro auszugliedern. Diese Gesellschaft ist nur an die für die Mitarbeiter deutlich schlechteren Tarifverträge mit der Gewerkschaft DHV gebunden. Die mit Verdi vereinbarten Traifverträge für Beschäftigte des Einzelhandels gelten nun nicht mehr.

"Es ist unverschämt"

Das führt nach Angaben des Verdi-Bundesvorstands zu durchschnittlich 23 Prozent weniger Geld für die Angestellten der Supermarktkette. Eine Verkäuferin in 60-Prozent-Teilzeit erhält künftig nur noch 1260 Euro brutto statt wie bisher 1547 Euro. Auch bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld soll es Abschläge geben. "Es ist unverschämt, von den Beschäftigten zu verlangen, dass sie die Managementfehler der Vergangenheit durch derartige Einschnitte und unverhältnismäßige Lohnkürzungen bezahlen sollen", kommentierte Stefanie Nutzenberger. 

Als erste Konsequenz ruft die Gewerkschaft alle 34.000 Beschäftigten der Real-Märkte in Deutschland an diesem Wochenende zu Streiks auf. Die Mitarbeiter der Standorte Nürnberg, Schwabach und Neustadt/Aisch trafen sich diesen Freitagvormittag um 10 Uhr auf dem Nürnberger Kornmarkt und zogen anschließend durch die Innenstadt. Am Samstag sind ab 7.30 Uhr weitere Streiks in Niederbayern und der Oberpfalz geplant. Die Beschäftigten werden sich dann zu einer Kundgebung vor dem Real-Markt in Straubing, Ittlinger Straße, versammeln. Verhandlungen mit Verdi lehnt die Unternehmensleitung nach Angaben der Gewerkschaft bislang ab.

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