Auf dem Weg nach Paris: Möglicher Terrorist in Bayern gestoppt

15.11.2015, 11:21 Uhr
Symbolbild: Bundespolizisten durchsuchen am Rand der Autobahn 12 nahe der deutsch-polnischen Grenze den Kofferraum eines Fahrzeugs.

© dpa Symbolbild: Bundespolizisten durchsuchen am Rand der Autobahn 12 nahe der deutsch-polnischen Grenze den Kofferraum eines Fahrzeugs.

Der aus Montenegro stammende Mann wurde festgenommen, wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) am Samstag sagte. Ob der Mann möglicherweise zum Kreis der Attentäter von Paris gehören soll, wollte der Sprecher jedoch nicht sagen. "Waffenschmuggel ist ein gängiges Geschäft."

Mittlerweile ist klar, was die Ermittler im Rahmen der Schleierfahndung sicherstellten. Es soll sich um acht Kalashnikow-Gewehre mit Munition, zwei Pistolen, einen Revolver, zwei Handgranaten und etwa 200 Gramm Sprengstoff (TNT) handeln. Der Fahrer, ein 51-jähriger montenegrinischer Staatsangehöriger, wurde festgenommen. Er behauptet, er habe nur den Eiffelturm besichtigen wollen und habe sich deshalb auf den Weg nach Paris gemacht.

Joachim Herrmann: "Der Verdacht liegt nahe"

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann reagierte bereits. "Wenn jemand mehrere Kalaschnikows, Handgranaten und Sprengstoff transportiert, könnte das jemand aus dem Bereich der Schwerkriminalität sein. Der Verdacht liegt aber nahe, dass es sich um terroristische Absichten handelt, beziehungsweise jemand den Terroristen Waffen liefert", betonte der CSU-Politiker. "Wir prüfen in Zusammenarbeit mit den französischen Behörden intensiv, ob es einen Zusammenhang mit den Ereignissen von Paris gibt."

Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk (BR) unter Berufung auf Ermittlerkreise darüber berichtet, dass sich der Mann sehr wahrscheinlich auf dem Weg nach Paris befand. Das LKA habe unmittelbar nach der Festnahme mit den französischen Behörden Kontakt aufgenommen und diese über die Erkenntnisse informiert. Paris habe "zurückhaltend" reagiert, berichtet der BR ohne konkrete Nennung von Quellen.

Klar ist: Der Wagen des Mannes war am Donnerstag vergangener Woche (5. November) an der Autobahn 8 bei Bad Feilnbach kontrolliert worden. Im Motorraum hätten die Fahnder zunächst einen Pistolenlauf entdeckt und daraufhin das Auto zerlegen lassen, sagte der LKA-Sprecher. Dabei seien die weiteren Waffen zum Vorschein gekommen.

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