Augsburger Polizistenmord: Verdächtige auch Räuber?

4.5.2012, 12:34 Uhr
In der Nacht zum 28.10.2011 wurde in einem Augsburger Waldstück bei einer Schießerei ein Polizist getötet und eine weitere Beamtin verletzt. Wochenlange akribische Ermittlungen führten zu den Tätern.

© Stefan Puchner / dpa-Archiv In der Nacht zum 28.10.2011 wurde in einem Augsburger Waldstück bei einer Schießerei ein Polizist getötet und eine weitere Beamtin verletzt. Wochenlange akribische Ermittlungen führten zu den Tätern.

Danach stehen die beiden Brüder Rudolf R. und Raimund M. in dringendem Tatverdacht, 2002 ein Werttransportunternehmen in Ingolstadt, 2004 und 2008 Werttransportunternehmen in Augsburg und 2011 einen Lebensmittelmarkt in Augsburg überfallen zu haben. 

Der 41-jährige Polizist war im Oktober 2011 bei der Flucht zweier Männer auf einem Motorrad von Schüssen tödlich verletzt worden; eine 30 Jahre alte Polizistin wurde leicht verletzt. Die Ermittlungen führten zu den Brüdern im Alter von 56 und 58 Jahren. Von einem der Verdächtigen fand sich eine DNA-Spur am Tatort. Die Männer sitzen seit Ende vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Einer hatte wegen Mordes an einem Polizisten im Jahr 1975 rund 19 Jahre im Gefängnis gesessen. 

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Verdächtigen in der Nacht zum 28. Oktober auf dem Weg zu einem Raubüberfall waren, als der Polizeihauptmeister sie im Augsburger Siebentischwald kontrollieren wollte. Die Brüder schwiegen bislang zu den Vorwürfen. 

Bei den Überfällen gingen die Täter besonders brutal vor. So sei in einem Fall die Erschießung eines Opfers angedroht worden, einem Überfallopfer seien Stichwunden zugefügt worden, berichteten die Ermittler. Ein Opfer sei mit einem Teleskopschlagstock geschlagen worden. Bei allen Raubzügen hätten die beiden Schusswaffen mit sich geführt, in zwei Fällen sogar Kalaschnikow-Maschinengewehre. 

Der dringende Tatverdacht gegen die Brüder wird mit Beweisen begründet, die weitere Untersuchungen bei den Beschuldigten ergaben. So sei ein Revolver gefunden worden, der einem Wachmann bei einem Überfall gestohlen wurde. Außerdem gelangten Ermittler an Videobänder einer Überwachungskamera und Geld in Fremdwährungen, die exakt den geraubten Summen entsprechen.



 

 

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