Ausbau der A6 soll erst Mitte August weitergehen

NÜRNBERG - Wegen der Pleite der Baufirma ist der sechsspurige Ausbau der A6 im Süden Nürnbergs ins Stocken geraten. Die Autobahndirektion Nordbayern hofft, dass auf der Baustelle Mitte August wieder Leben einkehrt.

Im Frühjahr war der Baustart für die Erweiterung des 5,7 Kilometer langen Abschnitts auf sechs Spuren erfolgt. Weil sich dort der internationale Ost-West-Transitverkehr und der Berufsverkehr im mittelfränkischen Ballungsraum überlagern, ist die Strecke häufig überlastet. Insgesamt investiert der Bund in das Projekt etwa 62 Millionen Euro.

Doch seit dem 19. Juni ruhen die Bauarbeiten. Die nördliche Fahrbahn wurde bereits aufgerissen, Autos und Lastwagen zwängen sich derweil in beiden Richtungen auf jeweils zwei Spuren auf der südlichen Hälfte der Autobahn. Gebaut wird derzeit nur an den Brücken in diesem Bereich, unter der Regie einer anderen Firma. Bei Straßenbau und der Errichtung der Lärmschutzwände und -wälle dagegen geht nichts voran.

Völlig neue Situation durch Insolvenz

Der Auftrag für diese Arbeiten mit einem Volumen von 31 Millionen Euro war an eine Bochumer Firma gegangen. Doch das Unternehmen musste vor Wochen Insolvenz anmelden. Deshalb sind zwei weitere Autobahn-Baustellen in der Region ebenfalls verwaist: Auf der A7 bei Uffenheim sollte die Firma für 25 Millionen Euro die Fahrbahndecke erneuern und auf der A3 nahe Wertheim mit einem Kostenaufwand von 3,5 Millionen Euro drei Brücken errichten.

Für die Autobahndirektion Nordbayern ergab sich durch die Insolvenz eine völlig neue Situation. Nach Angaben der in Nürnberg ansässigen Behörde wurden die Verträge mit der Firma gekündigt und die Arbeiten nochmals ausgeschrieben. Bis Ende dieser Woche sollen die Bauleistungen neu vergeben werden, so dass die Arbeiten an den drei fränkischen Autobahn-Baustellen Mitte August fortgesetzt werden können.