"Autofreier Tag": Der Wagen soll in der Garage bleiben

22.9.2017, 11:01 Uhr
Würden sich alle an den "Autofreien Tag" halten, dann hätten Radfahrer zumindest einen Tag lang freie Fahrt.

© Horst Linke Würden sich alle an den "Autofreien Tag" halten, dann hätten Radfahrer zumindest einen Tag lang freie Fahrt.

Der eine liebt es bequem, der andere steht auf Geschwindigkeit. Farbe Rot schlägt Farbe Blau, Metallic ist besser als Matt. Röhrende Motoren, dicke Reifen und eine Musikanlage, die lauter schallt als eine Discothek. Ja, das Auto erfüllt heutzutage fast all unsere Vorlieben und Wünsche.

Doch wäre es bei aller Liebe zum Detail nicht angebracht, mal eine Pause einzulegen? Warum nicht einfach den eigenen Wagen ausnahmsweise in der Garage, der Einfahrt oder vor dem Haus stehen lassen?

Genau dazu ruft der "Autofreie Tag" in Deutschland auf. Am 22. September jeden Jahres findet er statt, dann sollen die Freunde des vierrädrigen Gefährts ihren Flitzer ausnahmsweise ruhen lassen. Zum Schutz der Umwelt. Oder einfach aus Prinzip.

Vor 44 Jahren ist die Idee des "Autofreien Tages" entstanden, damals noch als "Autofreier Sonntag" betitelt, war er sogar Bestandteil eines offiziellen Gesetzbeschlusses aus dem Jahr 1973. Gewirkt hat das nicht wirklich, aber immerhin entstand rund 15 Jahre später der "Autofreie Tag".

Und dieser hat sich bis heute durchgesetzt, wenn auch mehr schlecht als recht. Der Blick aus dem Fenster beweist, nicht viele kümmert der "Autofreie Tag" und der Verkehr fließt wie das Bier auf dem Oktoberfest.

Schade eigentlich, denn die Grundidee hat Potenzial, um eine größere Wirksamkeit zu erzielen. Vor allem in einer Zeit, in der uns, nicht nur aufgrund von Abgasskandalen und Dieselaffären, eine Pause vom Auto ganz gut täte.

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