Bahnchaos und Baumstürze: Stürme wüten in ganz Deutschland

30.3.2015, 22:51 Uhr
Bahnchaos und Baumstürze: Stürme wüten in ganz Deutschland

© dpa

Schlechte Aussichten: Das Wetter wird sich wohl die ganze Woche nicht bessern - und die Stürme richteten schon jetzt großen Schaden an. Nach der in vielen Teilen des Landes stürmischen Sonntagsnacht hatten die Rettungskräfte einiges zu tun. In Oberfranken mussten die Einsatzkräfte zu mehr als 30 Einsätzen ausrücken, teilte die Polizei am Montag mit. In Coburg beschädigte ein umfallender Baum sieben Fahrzeuge auf einem Parkplatz. Im Landkreis Kulmbach mussten gleich drei Dörfer zeitweise ohne Strom auskommen. Bauzäune, Schilder und Bäume wurden in ganz Bayern umhergeweht. Insgesamt hielten sich die Schäden zunächst aber in Grenzen.

Die Oberpfalz erreichte die Schlechtwetterfront am Montagnachmittag. Etwa 25 Einsätze habe es dort gegeben, teilt die Polizei mit. Mehr als die Hälfte betraf dabei entwurzelte Bäume. Auch ein Bauzaun hielt dem Sturm nicht stand. Auf der B85 wehte bei Sulzbach-Rosenberg eine Windböe das Auto eines 70-Jährigen von der Fahrbahn - der Mann blieb allerdings unterletzt.

Schäden in ganz Deutschland

Auch in den anderen Teilen Deutschlands hatten die Windböen den Rettungskräften zu schaffen gemacht. In Niedersachsen mussten die Feuerwehren mehrmals ausrücken, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Der Polizei zufolge wurden im nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt zwei Menschen leicht verletzt, als ihr Wagen von einem Baum getroffen wurde. Auch in Köln erlitt ein Mann leichte Verletzungen, da ein Baum auf sein fahrendes Auto stürzte. In Hessen mussten einige Straßen gesperrt werden.

In der Region Hannover rückte die Polizei innerhalb von vier Stunden fast 80 Mal aus. Bei der Beseitigung eines Baums, der auf eine Oberleitung der Stadtbahn in Hannover gefallen war, wurde ein 57 Jahre alter Feuerwehrmann schwer verletzt. Im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen wurden am Sonntagabend zwei Autoinsassen leicht verletzt, als ein Baum auf ihr Fahrzeug fiel.

Im sächsischen Oederan stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen dort aber niemand. Im baden-württembergischen Eberbach stürzte ein Baum auf einen Anhänger mit Kanus, wobei ein Schaden von etwa 10 000 Euro entstand. Große Schäden blieben aber aus – so auch im Schwarzwald, für den der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Unwetterwarnung herausgegeben hatte. „Wir hatten hier keine Schäden“, sagte ein Sprecher der Polizei in Tuttlingen.

Lawinengefahr in den bayerischen Alpen

Sturm und Regen haben die Lawinenlage in den bayerischen Alpen stark anwachsen lassen. Unterhalb von 2000 Metern herrsche in den Allgäuer Alpen große Lawinengefahr und damit die zweithöchste der insgesamt fünf Warnstufen, teilte die Lawinenwarnzentrale Bayern am Montag in München mit. In den Ammergauer Alpen und in der Zugspitz-Region Werdenfelser Land werde die Lawinengefahr im Laufe des Tages von erheblich auf groß ansteigen, hieß es. In allen anderen Regionen sowie in den Hochlagen oberhalb von 2000 Metern herrscht erhebliche Lawinengefahr.

Auch die Deutsche Bahn betroffen

Die durch Sturmschäden im Norden und Osten Deutschlands zeitweilig unterbrochenen ICE- und IC-Bahnstecken Hamburg-Hannover und Berlin-Wolfsburg sind am Montagmorgen wieder in Betrieb gegangen. Lediglich die Strecke zwischen Hannover und Hamburg wurde noch bis etwa 11 Uhr umgeleitet. In der Nacht hatten die Reisenden wegen Umleitungen nach Schäden durch umstürzende Bäume an den Oberleitungen dagegen Verspätungen von zum Teil bis zu 100 Minuten hinnehmen müssen. Auch in Franken gab es aufgrund der Wetterlage immer wieder Verspätungen der Züge.

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