Ausstellung in Bamberg: Solidarität über Kontinente hinweg

20.6.2016, 15:55 Uhr
Fotos in der Katholischen Hochschulgemeinde Bamberg: Die Mitglieder von "Sunshine Zambia" gestalten die Ausstellung mit Impressionen aus ihrem Leben.

© Change e.V. Fotos in der Katholischen Hochschulgemeinde Bamberg: Die Mitglieder von "Sunshine Zambia" gestalten die Ausstellung mit Impressionen aus ihrem Leben.

Am Anfang stand eine ganz persönliche Motivation: Michelle Chimukas Bruder leidet unter dem Down-Syndrom. Da es in ihrem Heimatland Sambia so gut wie keine Infrastruktur für geistig oder körperlich eingeschränkte Menschen gibt, startete sie eine Initiative, um ihn und andere in einer ähnlichen Situation zu fördern und ihnen das Leben ein wenig zu erleichtern. Ein Haus, in dem Jugendliche mit Behinderung ausgebildet und über den Unterricht hinaus begleitet werden, sollte die Grundlage dafür bilden.

Verein "Change": Hilfe zur Selbsthilfe

Mit Naturaufnahmen wollen die Künstler ihre Vorstellung von Schönheit ausdrücken.

Mit Naturaufnahmen wollen die Künstler ihre Vorstellung von Schönheit ausdrücken. © Change e.V.

Bislang investierte Michelle Chimuka hauptsächlich Eigenkapital und stellte zwei Lehrer an. Doch es wurden noch weit mehr finanzielle Mittel benötigt, um das Projekt fortzusetzen. So kam sie in Kontakt Carolin Bernecker, die gerade ein Praktikum in Sambia absolvierte und sich im Bamberger Verein "Change" engagiert.

Dieser wurde vor sechs Jahren hauptsächlich von Studenten gegründet und setzt sich seither für verschiedene Projekte zur Nachhaltigkeit und Bildung in der Region und ganz Deutschland, aber auch international ein. Die Initiatoren von "Change" beschlossen, Michelle Chimuka bei ihren Bemühungen zu unterstützen und setzten sich mit ihr in Verbindung. Schließlich hatten mit derartigen Vorhaben bereits Erfahrungen gemacht, waren sie doch 2010 am Aufbau einer Schule in der Elfenbeinküste beteiligt.

Bisher hat die "Sunshine Zambia" betitelte Aktion unter anderem bereits Schulbücher und Tablets für den Unterricht zur Verfügung gestellt. Allerdings will "Change" jedoch keine Entwicklungshilfe-Organisation im klassischen Sinne sein, sondern den jeweiligen Projekten helfen, sich letztendlich eigenständig zu tragen. "Es ist uns wichtig, dass keine Abhängigkeiten entstehen", führt "Change"-Mitglied Mirjam Rosenthal aus.

Fotoausstellung "Was ist schön?"

Einen Beitrag dazu stellt die Ausstellung in der Katholischen Hochschulgemeinde Bamberg in der Friedrichstraße 2 dar, die ihre Räumlichkeiten zu diesem Zweck zur Verfügung stellte. Bis zum 22. Juni sind hier noch Bilder der Mitglieder von "Sunshine Zambia" in Afrika unter dem Motto "Was ist schön?" zu sehen.

"Entscheidend ist, noch mehr Aufmerksamkeit für das Projekt zu bekommen, es bekannter zu machen. Außerdem wollen wir bei den Betrachtern einen Perspektivwechsel bewirken und sie zum Nachdenken über die Künstler hinter den Fotos bringen", erläutert Mitinitiatorin Anna Luib die Motivation hinter den Fotos.

Doch der Abschluss der Ausstellung soll nicht auch gleichzeitig das Ende des Einsatzes für "Sunshine Zambia" bedeuten. Die Bilder sollen eventuell noch an anderen Orten in der Domstadt präsentiert, und zudem neue Wege der Finanzierung gefunden werden, wie Andreas Eichenseher erklärt: "Wir wollen Anträge bei verschiedenen Stiftungen einreichen und hoffen, so weitere Mittel für das Projekt zur Verfügung zu haben."

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