Bahn bereitet Rekord-Sperrung in Oberfranken vor

BAMBERG - Ende 2017 sollen ICE-Züge in vier Stunden von München nach Berlin fahren. Doch vorher wird den Reisenden viel zugemutet. Bereits nächstes Jahr müssen die Bahnkunden zwischen Bamberg und Lichtenfels in Busse umsteigen — über acht Monate lang.

Die zehn Milliarden Euro teure Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg und Berlin (VDE 8) soll Ende 2017 offiziell in Betrieb gehen. Das heißt, dass die Bauarbeiten im Wesentlichen im Jahr 2016 abgeschlossen sein müssen, damit noch genug Zeit für den Test- und Probebetrieb bleibt. Doch der Jubel darüber wird sich bei den Bahnkunden in der Region vorerst schwer in Grenzen halten.

Im nächsten Jahr muss erst einmal die aus Erfurt kommende neue Trasse mit der 82 Kilometer langen Ausbaustrecke zwischen Ebensfeld und Nürnberg verbunden werden. Dafür wird es zu einer der bisher längsten Vollsperrungen auf einer Bahn-Hauptachse kommen. Von 11. Januar bis 4. September 2016 wird der Zugverkehr zwischen Hallstadt bei Bamberg und Lichtenfels komplett eingestellt.

Die Bahn wird täglich 30 Busse einsetzen, die mit rund 100 Fahrten die ausgefallenen Regionalzüge ersetzen sollen. Zwischen Bamberg und Lichtenfels werden dabei stündlich ein Expressbus ohne Zwischenhalt, ein Schnellbus mit einem Stopp in Bad Staffelstein und ein Regionalbus eingesetzt, der an jeder Station hält.

Insgesamt werden 55 Kilometer Gleise mit Oberleitung und Signaltechnik neu verlegt. Allein der Bodenaushub für die neue Trassenführung wird 9100 Lkw füllen. Die Strecke läuft zudem eingeengt zwischen Autobahn 73, Staatsstraße und Hanglagen. Auch der Main muss in der Bauphase verlegt werden.

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Nürnberg

1.10.2014, 18:00 Uhr

Nachtschicht im Nürnberger Regio-Werk der Bahn