Brand in Ankerzentrum: 150 Bewohner müssen umziehen

23.9.2018, 15:34 Uhr
Das Feuer im Dachstuhl eines Bamberger Ankerzentrums hinterlässt einen Sachschaden in Millionenhöhe.

© News5 / Merzbach Das Feuer im Dachstuhl eines Bamberger Ankerzentrums hinterlässt einen Sachschaden in Millionenhöhe.

Die Ermittler wollen sich am Sonntag noch einmal ein Bild von der Brandstelle machen, wie ein Sprecher der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberfranken erklärte.

Der Dachstuhl eines Gebäudes des Ankerzentrums in Bamberg war am Samstag in Flammen aufgegangen. Der Sicherheitsdienst hatte den Brand am Mittag in der ehemaligen Kaserne bemerkt und sofort die Feuerwehr alarmiert. Die 150 Bewohner des Hauses mussten evakuiert werden - blieben aber unverletzt, wie die Polizei berichtet. Drei Feuerwehrmänner erlitten bei dem Einsatz, der sich bis in die Abendstunden zog, allerdings leichte Verletzungen. Die Löscharbeiten gestalteten sich äußerst schwiergig. "Die Stelle auf dem Dach ist schwer zu erreichen. Deshalb ist das Feuer so schwer zu bekämpfen", erklärte ein Polizeisprecher während des Einsatzes. 

Über dem Gebäude war eine riesige Rauchwolke aufgestiegen - Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Die betroffenen Bewohner der Unterkunft würden nun in anderen Gebäuden der Einrichtung untergebracht, hieß es. Der Schaden liegt nach Schätzungen der Polizei bei rund zwei Millionen Euro. Die Brandursache bleibt jedoch weiterhin ein Rätsel. Laut Angaben der Polizei Oberfranken gebe es bislang keine Hinweise, dass der Brand durch Einwirkung von außen entstanden sei. 

Joachim Herrmann dankte Einsatzkräften

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) machte sich am Samstag selbst ein Bild von der Brandstelle und dankte den Einsatzkräften. "Dass heute nichts Schlimmeres passiert ist, haben wir insbesondere auch dem privaten Sicherheitsdienst der Einrichtung zu verdanken, der geistesgegenwärtig reagiert und das Gebäude schnell evakuiert hat", wurde er in einer Mitteilung zitiert.

Anfang August waren in Bayern sieben Transitzentren oder Erstaufnahmeeinrichtungen in sogenannte Ankerzentren umgewandelt worden. Die Einrichtungen sollen nach Plänen des Bundesinnenministers Horst Seehofer (CSU) Asylverfahren derjenigen Migranten beschleunigen, die kein Bleiberecht haben.

Die Standorte sind Donauwörth, Zirndorf, Regensburg, Deggendorf, Schweinfurt, Bamberg und Manching. Etwa 1000 bis 1500 Flüchtlinge sollen jeweils zentral untergebracht sein. In der Bamberger Unterkunft leben laut Polizei aktuell rund 1400 Menschen.