Jubiläums-Quattroballturnier in Memmelsdorf

30.6.2015, 20:35 Uhr
Auch in den letzten Jahren hatten Spieler und Zuschauer in Memmelsdorf viel Spaß. Das wird zum Jubiläum am ersten Juliwochenende noch getoppt werden.

© SC Memmelsdorf Auch in den letzten Jahren hatten Spieler und Zuschauer in Memmelsdorf viel Spaß. Das wird zum Jubiläum am ersten Juliwochenende noch getoppt werden.

Ausnahmezustand - so heißt das Stichwort der Memmelsdorfer auch in diesem Jahr für das jährliche Quattroball-Turnier. Vor der Kulisse von Schloss Seehof kommen heuer 196 Mannschaften zu je zehn bis zwölf Spielern auf dem Gelände des SC zusammen, um sich traditionell in Fuß-, Volley-, Hand- und Basketball zu messen.

Das Turnier findet bereits zum 30. Mal statt, sodass mittlerweile auch Väter gegen ihre Söhne spielen werden. Die Siegermannschaft von 2013 und 2014 mit dem Namen "Ana mit" beispielsweise hat in ihrem Team bereits den Generationswechsel vollzogen. Zum Jubiläum aber werden die "Alten" noch einmal zurückkommen, das heißt "Ana mit seniors" werden nun möglicherweise gegen ihre eigenen Kinder spielen – Töchter oder Söhne. Denn eine Mannschaft besteht grundsätzlich aus zehn Spielern, spielen Frauen mit, darf sie zwölf Sportler umfassen.

Männer und Frauen aller Generationen

Am Samstag, den 4. Juli, finden in sechs Gruppen die Gruppenspiele statt. Jede Mannschaft bestreitet pro Tag zwei Spiele in den Ballsportarten Basketball, Handball, Fußball und Volleyball. Spielberechtigt ist jeder ab 16 Jahren - unabhängig von der Spielklasse.

Seit dem letzten Jahr hat sich die zusätzliche Regelung bewährt, dass jede Mannschaft für alle vier Sportarten eigene, fachkundige Schiedsrichter benennen muss. Das Regelwerk wird geringfügig modifiziert, anders wäre ein Turnier in solchen Dimensionen kaum möglich.

Die Spiele dauern zum Beispiel zwei mal zehn Minuten, nach der Hälfte wird die Seite gewechselt, Fußball wird auf Kleinfeldern gespielt, beim Volleyball durchgezählt, et cetera - alles mit dem Ziel, zwei Turniertage und die vorhanden Seehofhalle mit ihrem Außenareal bestmöglich zu nutzen.

Eine organisatorische Meisterleistung für die Veranstalter, wenn die Hälfte der Mannschaften permanent auf einem Feld aktiv ist. Am Sonntag findet dann die Endrunde statt - traditionell vor großer Zuschauerkulisse.

Bekanntheit sprengt Kapazitätsgrenzen

Verändert hat sich einiges und zugleich wenig: Dem großen Zulauf in den ersten Jahren des Turniers geschuldet, vergrößerten sich die Mannschaftsmeldungen von zunächst 40 auf heute 96. Der Verein könnte sogar noch mehr Spielfläche vorweisen, wäre da nicht ein Maulwurf, der die angrenzenden Felder untergräbt.

Das Quattroball ist so beliebt, dass sich in diesem Jahr rund 140 Teams für die begehrten Startplätze beworben hatten, das Losverfahren gab daher den Ausschlag. Grundsätzlich bekommt jede Crew ein Los, pro fünf Jahre Anmeldung zum Wettkampf noch ein weiteres. Hat man dieses Jahr Pech gehabt, erhält man für das nächste Turnier aber automatisch ein zusätzliches Los.

Teams, die schon öfter als 22 mal teilgenommen haben, sind aber automatisch spielberechtigt, und davon gibt es einige: Sechs Mannschaften sind schon 29 Mal zum Quattroball angetreten, drei Mannschaften 28 Mal.

Brüderlichkeit und Flair beim Quattroball

Um was geht es also? "In den wenigsten Fällen geht es um den Sport an sich. Natürlich treiben die Teilnehmer alle gerne Sport und es ist ein höchst anstrengendes Turnier, aber viele treffen sich nur einmal im Jahr zum Quattroball, weil sie teilweise in den USA oder anderswo wohnen. Es geht um Geselligkeit! Viele zelten und campen hier rund um die Spielfelder, es wird gegrillt, Musik gemacht, geredet, gefeiert", beschreibt Winfried Popp das Geheimnis des Turniers. "Diese Brüderlichkeit und das Flair machen unser Quattroball zum Erlebnis!"

Aus "Biertischlaune" heraus zum Erfolg

Die Ursprünge des Freiluftturniers liegen dem jedoch fern: "Schuld" waren altbekannte Konkurrenzstreitigkeiten zweier Sportarten: "Ist nun Fußball oder Volleyball der anspruchsvollere Sport?", fragte man sich beim SC Memmelsdorf. Um eine Antwort zu finden, ließ man "es einfach ausspielen", erinnert sich der 2. Vorsitzender des Vereins, Winfried Popp.

Basketball und Handball habe man auch gleich mit aufgenommen, um noch etwas mehr Schwung in den Wettkampf zu bringen. Ein allgemeines Ergebnis findet die Sportwelt heute noch nicht, dafür ist aus dieser "Stammtisch- oder Bierlaune" heraus ein Freizeitturnier entwachsen, das weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt ist.

So reisen viele Teilnehmer zwar nur wenige Meter an, aber ebenso viele Hunderte oder gar Tausende. Mannschaftsnamen wie "Sachsenbande" oder "Isarpiesler" verraten die ferne, regionale Herkunft. Titel wie "Geht nix nei" oder "DO SÄMMA DABEI" klingen dagegen stark fränkisch.

Feiern und trotzdem fit sein

Sie alle würden als Sieger den großen Fresskorb natürlich nehmen, im Vordergrund steht aber die Geselligkeit, das Wiedersehen und ein unvergessliches Wochenende. Zusammen mit den zahlreichen Zuschauern macht das ganze also etwa 2.000 Zuschauer auf der Anlage.

Parkplätze werden daher ausgewiesen, das Tempo der nahen Kreisstraße wird auf 30 km/h begrenzt werden. Vor allem am Samstagabend kann es wegen der Zeltdisco auch etwas lauter für die Memmelsdorfer werden. Die Veranstalter bitten hier um Verständnis, denn: "Wenn ich um halb sechs runter zum Platz gehe, liegt vielleicht noch der ein oder andere im Schlafsack auf dem Parkplatz, aber wenn es um neun Uhr losgeht, stehen sie wieder alle auf der Matte!", lacht Winfried Popp.

Für dieses Jahr sind die Startplätze längst vergeben, weitere Informationen und einen Anfahrtsplan gibt es auf der Webseite des Memmelsdorfer SC.

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