Lesung: Helmut Vorndrans erster historischer Roman

26.8.2016, 12:33 Uhr
Der gebürtige Franke ist vor seiner Lesung im Hübscher ganz entspannt.

© Frank Märzke Der gebürtige Franke ist vor seiner Lesung im Hübscher ganz entspannt.

Mit seinem ersten historischen Roman "Isarnon" wagt sich der fränkische Autor Helmut Vorndran in ganz neue Gefilde. Zum einen weil er bisher nur für seine Franken-Krimis bekannt und beliebt gewesen ist. Zum anderen, weil sich recht wenige Schriftsteller an das Themengebiet der Kelten heranwagen.

Am Mittwoch stellte der gebürtige Franke sein aktuelles Werk "Isarnon" im Buch und Medienhaus Hübscher vor. Gleich zu Beginn erklärt er ernst: "Wer schon Krimis von mir kennt, der vergisst das alles am besten jetzt, denn hier kriegt er etwas völlig Neues."

Man wisse sehr wenig über die Zeit der Kelten, erzählt er. Und trotzdem hätten sie hier, auf unserem Grund und Boden gelebt, sind unsere Vorfahren. Vorndran recherchierte die Sprache der Kelten, ihre Rituale, das alltägliche Leben, die wertvollen Schwerter aus norischem Stahl und baute daraus eine neue alte Welt. Wichtig war ihm, dass möglichst vieles historisch korrekt sein sollte. "Also keine Drachen, Elfen oder Zauberer", sagt er zwinkernd.

Es geht um die Kelten.

Es geht um die Kelten. © Frank Märzke

Vertraute Orte, andere Zeit

In "Isarnon" reisen die Leser 2000 Jahre zurück. Die Handlung spielt zwischen dem Chiemsee, dem Main und der Rhön, aber hauptsächlich in "Menosgada", dem heutigen Bad Staffelstein. Der junge und sehr talentierte Schmied Mavo stellt ein so hochwertiges Schwert her, wie es kein Dorfbewohner bisher kannte.

Vorndran bereitet die Leser ausführlich auf die Textstellen vor, die er für den Abend ausgewählt hat. Die Feste der Kelten werden erklärt und was bis heute davon geblieben ist. So findet man sich sofort zurecht, fiebert mit Mavo mit und taucht unerwartet leicht ein in die Welt der Kelten.

Und trotzdem bleibt Helmut Vorndran der Autor von "Isarnon" und das heißt: ganz ohne Humor geht auch nicht. Wer den Franken kennt, dem begegnen doch ein paar ironisch anhauchende Textstellen. Bei der Lesung im Hübscher darf natürlich der obligatorische Seitenhieb auf die Haßfurter nicht fehlen. Dafür kennt und liebt ihn sein fränkisches Publikum.

Mit "Isarnon" zeigt Vorndran, dass er sich nicht nur auf das Schreiben von Regio-Krimis versteht, sondern auch gerne ausprobiert und tiefer gehen möchte.

Das eher unbekannte Leben der Kelten in unserer Region hat ein helles Feuer in Helmut Vorndran entfacht, das auch auf die Leser übergeht.

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