Neuer Träger für Theresianum in Sicht?

7.7.2015, 19:58 Uhr
Neue Perspektive nach Schließungsbeschluss: Drei potenzielle neue Träger lassen nun wieder auf einen Erhalt des Theresianums hoffen.

© GuideMedia Neue Perspektive nach Schließungsbeschluss: Drei potenzielle neue Träger lassen nun wieder auf einen Erhalt des Theresianums hoffen.

Um "Interessen zu bündeln" und ein "gemeinsames Betreiberkonzept" für das 2019 von der Schließung bedrohte Theresianum zu finden, kündigte Oberbürgermeister Andreas Starke gemeinsam mit Bürgermeister Christian Lange vor knapp drei Wochen ein Spitzengespräch an.

Am Dienstagvormittag beratschlagten unter anderen Staatsministerin Melanie Huml, Heinrich Rudrof MdL, Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Generalvikar Georg Kestel und Karmeliten-Provinzial Pater Dieter Lankes mögliche Lösungswege zum Erhalt des Theresianums für die Schulandschaft Bambergs.

Ein neues Trägermodell zu finden, war für viele der Teilnehmer auch ein sehr persönliches Anliegen. So gab Huml, die früher das nahegelegene Kaiser-Heinrich-Gymnasium besuchte, gegenüber der Redaktion an, selbst zeitweise gemeinsamen Unterricht mit Theresianern gehabt zu haben. Auch Denzler drückte einst die Schulbank am Karmelitenplatz und erinnert sich: "Nach acht Jahren Volksschule war das Theresianum 1962 die einzige Möglichkeit für mich das Abitur nachzuholen. Für mich ist das Theresianum der Schlüssel für mein gesamtes weiteres Leben gewesen. Die Zeit im Theresianum als Schule und Internat hat mich sehr geprägt", so Denzler. "Wenn alle den festen Willen haben, das Theresianum zu retten, dann werden sich Lösungen finden", war sich der stellvertretende Vorsitzender des Förderervereins Theresianum im Vorfeld des Spitzengesprächs sicher.

Starke: "vielversprechender erster Schritt"

Dieser Wille war – in einem nach Rathausangaben "sehr intensiven und lösungsorientierten" Gespräch – augenscheinlich gegeben. Für die Schulfamilie gibt es nach Wochen der Sorgen und der Ungewissheit nun wieder berechtigten Grund zur Hoffnung. Nach jetzigem Stand besteht von drei verschiedenen, namentlich nicht genannten Bildungsträgern das grundsätzliche Interesse an einer Nachfolge für die Weiterführung des Theresianums ab 2019. Konkrete Verhandlungen sollen in Kürze aufgenommen werden. Auch die bisherigen Förderungen für das Theresianum von Seiten der Erzdiözese und des Freistaats sollen "grundsätzlich nicht infrage gestellt werden".   

"Wir werden weiterhin alles tun, um diese einzigartige Bildungseinrichtung in Bamberg zu erhalten. Das heutige Gespräch mit allen Beteiligten war ein vielversprechender erster Schritt, eine tragfähige Lösung zu finden" lautet die Bilanz von Oberbürgermeister Starke und Bürgermeister Lange.

Weiteres Spitzengespräch im nächsten Schuljahr

Dem Gespräch war eine große Welle an Sympathiebekundungen für das Spätberufenenwerk vorausgegangen. Schüler und Eltern ebenso wie Lehrer und Ehemalige stellten den besonderen Wert des Theresianums in der bayerischen Schullandschaft heraus und plädierten lautstark für dessen Erhalt. "Auch unsere Schule hat noch eine Chance" findet die Schulfamilie und initiierte kürzlich eine derzeit laufende Online Petition für die Fortführung der Bildungseinrichtung.

Um die Verhandlungsergebnisse zusammenzutragen und weitere Maßnahmen auf den Weg zu bringen, planen die Teilnehmer nach den Sommerferien ein weiteres Spitzengespräch. Aus Sicht der Schulfamilie wohl ein vielversprechender Grund, das Ende der Ferien ausnahmsweise einmal herbeizusehnen.

Der Artikel wurde am 7. Juli um 17.30 aktualisiert.

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