Prozess gegen Bamberger Chefarzt gerät ins Stocken

2.6.2015, 19:10 Uhr
Prozess gegen Bamberger Chefarzt gerät ins Stocken

© dpa

Der Prozess gegen einen ehemaligen Chefarzt kommt derzeit kaum voran. Im Bamberger Klinikum soll er Patientinnen ruhiggestellt und sich an ihnen vergangen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten Mediziner Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und gefährliche Körperverletzung vor. Gefäßchirurg dagegen beteuerte bislang vehement, aus rein medizinischen Gründen gehandelt zu haben. Es sei ihm um die Erforschung neuer Behandlungsmethoden von Beckenvenen-Thrombosen gegangen. Eine sexuelle Motivation wies er zurück.

Die Verteidiger des Angeklagten hielten einen medizinischen Gutachter für befangen. Er war ihrer Auffassung nach bei seiner Begutachtung voreingenommen. Am Dienstag hat die Strafkammer den Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen einen Sachverständigen abgewiesen. Daraufhin stellte der Anwalt einen Befangenheitsantrag gegen die komplette Kammer.

Der für Mittwoch angesetzte Fortsetzungstermin wurde abgesagt. In der kommenden Woche soll die Entscheidung zu dem Antrag verkündet werden. Der Prozess hatte im April begonnen und dürfte noch bis September andauern. In den bisherigen Prozesstagen hatte sich der Angeklagte ausführlich geäußert und unter anderem über sein Fachgebiet Gefäßchirurgie gesprochen.

 

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