Tod durch K.-o.-Tropfen: 24-Jähriger wegen Mordes angeklagt

30.11.2015, 07:05 Uhr
Der Angeklagte soll kurz vor Weihnachten 2014 zu einer Party eine Flasche mit  K.o.-Tropfen, mitgebracht und diese auf einen Tisch gestellt haben. (Symbolbild)

© dpa Der Angeklagte soll kurz vor Weihnachten 2014 zu einer Party eine Flasche mit K.o.-Tropfen, mitgebracht und diese auf einen Tisch gestellt haben. (Symbolbild)

Nun muss sich ein 24 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Bamberg verantworten - die Anklage lautet auf Mord und versuchten Mord. Auftakt des Prozesses ist am Donnerstag (3. Dezember).

Den Ermittlungsergebnissen zufolge soll der Angeklagte kurz vor Weihnachten 2014 zu einer spontanen Fete eine Flasche mit der Flüssigkeit Gammabutyrolacton (GBL), auch bekannt als "Liquid Ecstasy" oder K.-o.-Tropfen, mitgebracht und diese auf einen Tisch gestellt haben. Ein 27-Jähriger und ein 24-Jähriger tranken daraus - sie wurden bewusstlos und bekamen Atemnot. Ein weiterer Partygast bemerkte das und verständigte einen Notarzt. Während der 24-Jährige wegen rechtzeitiger künstlicher Beatmung gerettet werden konnte, starb der 27-Jährige wenige Tage später an Heiligabend: Er hatte zu schwere Hirnschäden erlitten.



Dem Angeklagten werde vorgeworfen, die mitgebrachte Flasche frei zugänglich hingestellt zu haben, ohne die Gäste auf die Gefahren hingewiesen zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Man gehe davon aus, dass der Angeklagte wusste, wie gefährlich die K.-o.-Tropfen waren. Zudem wird ihm vorgeworfen, keine ärztliche Hilfe geholt zu haben, als er bemerkte, wie schlecht es den beiden ging. Der Verdacht: Er habe wegen der Tropfen keine Schwierigkeiten mit der Polizei riskieren wollen.

Das Landgericht hat drei Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil wird am 9. Dezember erwartet.