Bamberger Freibad auf den Hund gekommen

14.9.2012, 17:12 Uhr
Bamberger Freibad auf den Hund gekommen

© Philipp Demling

„Wir müssen draußen bleiben“ – dieses Verbot haben die Stadtwerke Bamberg in ihrem Freibad für den ersten Bamberger Hundebadetag am Freitag außer Kraft gesetzt. Schon kurz nach Öffnung des Bades um 10.00 Uhr ist jede Menge los im wohl größten Hunde-Swimmingpool, den Bayern jemals gesehen hat. Während Berner Sennenhündin Branca erst von ihrer Besitzerin mit ein paar Leckerlis überredet werden muss, ins Wasser zu gehen, trotzt Labrador Leila schon eine halbe Stunde jeder Welle.

Die Hunde-Trainerinnen Ramona Fleischmann und Marion Buchberger klatschen begeistert in die Hände. „Prima Leila, gleich nochmal“, rufen sie. Die Frauen finden es schade, „dass es mittlerweile fast überall verboten ist, mit Hunden ins Wasser zu gehen“. Selbst an Baggerlöchern müsse man sich mit Hunden schon verstecken. Den Hundebadetag bezeichnen sie als „eine willkommene Abwechslung zum Gassi gehen“.

Regeln aufgestellt

Der von der diesjährigen Badesaison braungebrannte Helmut Zahnleiter blickt schmunzelnd auf das tierische Treiben in seinem Refugium. Wenn er keine Aufsicht hat, bildet er Rettungsschwimmer aus. „Aber wie Hunde aus dem Wasser gerettet werden, lernt man da natürlich nicht“, sagt er. „Irgendwie würde ich die trotzdem rausbekommen“, ist er sich ganz sicher.

Wäre es ein normaler Tag im Stadionbad, müsste der Bademeister reihenweise Verbote aussprechen. Die Gäste mit den kalten Schnauzen springen laut bellend vom Beckenrand ins kühle Naß. Sie schwimmen kreuz und quer, jagen Bällen und anderen Gegenständen hinterher, die Frauchen oder Herrchen unermüdlich in das 1,60 Meter tiefe Becken werfen. Vor lauter Aufregung setzen Fiffi, Bello & Co. da schon einmal ein Häufchen auf den Rasen. In Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Bamberg wurden für den Hundebadetag eigene Regeln aufgestellt. Hundekot muss unverzüglich von den Besitzern aufgesammelt und in Tüten entsorgt werden, lautet eine davon.

Wasser wird gewechselt

Offiziell ist die Freibadsaison in Bamberg vor wenigen Tagen zu Ende gegangen. Für den Hundebadetag haben die Kassen eigens noch einmal geöffnet. Pro Hund fallen 2,30 Euro an. Kindertarif. Zweibeiner müssen nichts bezahlen, dürfen aber auch nicht ins Wasser. „Die Becken müssen vor dem Winter ohnehin gründlich gereinigt werden, das Wasser wird natürlich ebenfalls getauscht“, erklärt der Leiter der Bäderbetriebe Uwe Weier. Damit bestünden weder technische noch gesundheitliche Bedenken für die Badegäste im kommenden Jahr, versichert er.

Durch Weier sind die Stadtwerke Bamberg erst auf den Hund gekommen: „Ich habe früher in einer Hamburger Badeanstalt gearbeitet, da gab es immer am Ende des Sommers einen Hundebadetag. Da habe ich mir gedacht, das machen wir auch in Bayern.“ Und dann ist es soweit. Einsatz für den Bademeister. Helmut Zahnleiter rennt an das Ende des Wellenbeckens und schnappt sich ein Netz. Der Rettungseinsatz gelingt problemlos. „Da ist er wieder“, sagt Zahnleiter zu einer Frau. Es war nur ein kleiner Spielzeugball, der abgedriftet ist – Glück für den Bademeister.

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