Bayerischer Wald: Suchtrupp schießt ausgebrochenen Wolf ab

8.10.2017, 13:01 Uhr
Bayerischer Wald: Suchtrupp schießt ausgebrochenen Wolf ab

© Carsten Rehder/dpa

Man versuche seit mehreren Tagen, die ausgebrochenen Wölfe mit "allen zur Verfügung stehenden Mitteln" lebendig wieder einzufangen, teilt die Parkverwaltung mit. Über 30 Mitarbeiter mit Narkosegewehren, aber auch mit scharfer Munition sind im Einsatz. Ein Wolf wurde bereits nach wenigen Stunden in Freiheit von einer Regionalbahn erfasst und tödlich verletzt. Von den restlichen Tieren fehlte seitdem jede Spur.

Am Sonntagvormittag begegnete ein Suchtrupp jedoch einem Wolf. Zwischen Zwieselerwaldhaus und Ludwigsthal habe es mehrere Versuche gegeben, das Tier einzufangen. Doch selbst mit Betäubungsgewehren konnten sie den Wolf nicht bändigen. Er wurde getötet.

"Sie zeigen gegenüber dem Menschen wenig Scheu"

"Gehegewölfe sind in ihrem Verhalten nicht mit wilden freilebenden Wölfen zu vergleichen", sagt Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung im Bayerischen Wald. "Sie zeigen gegenüber den Menschen wenig Scheu und ein anderes Verhalten." Auch deshalb könne man zum Schutz der Menschen in der Gegend "kein Risiko eingehen". Der Abschuss sei die einzig verbleibende Möglichkeit gewesen.

Die insgesamt sechs Wölfe waren bereits in der Nacht auf Freitag aus ihrem Gehege bei Lindberg im Landkreis Regen entkommen. Ein Tor stand offen, die Polizei kann derzeit nicht ausschließen, dass es sich um Sabotage handelt. Die Ermittlungen laufen.

Eine Gefahr für Menschen geht nach Auffassung der meisten Fachleute nicht von den Wölfen aus. Dennoch wurde davor gewarnt, sich ihnen zu nähern oder sie zu fotografieren. Anwohner oder Besucher sollten auf keinen Fall Futter für die Wölfe deponieren. Das Gelände wurde für Besucher geschlossen und ein Krisenstab eingerichtet.

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