Berauschende Bilder: Arktis-Expedition der "Graf Zeppelin"

28.1.2021, 15:12 Uhr
Im Juli 1931 machte sich das Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin" mit deutschen und sowjetischen Expeditionsteilnehmern auf, um Inseln im sowjetischen Polarmeer zu erkunden. Um die unbewohnten und zu großen Teilen unbekannten Inseln in der Arktis vermessen und kartieren zu können, wurde eine dafür geeignete Panoramakamera in den Boden der "Graf Zeppelin" eingebaut. Sie hatte neun Linsen und lieferte dementsprechend neun Einzelaufnahmen, wie hier gut zu sehen ist. 
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Im Juli 1931 machte sich das Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin" mit deutschen und sowjetischen Expeditionsteilnehmern auf, um Inseln im sowjetischen Polarmeer zu erkunden. Um die unbewohnten und zu großen Teilen unbekannten Inseln in der Arktis vermessen und kartieren zu können, wurde eine dafür geeignete Panoramakamera in den Boden der "Graf Zeppelin" eingebaut. Sie hatte neun Linsen und lieferte dementsprechend neun Einzelaufnahmen, wie hier gut zu sehen ist.  © Bayerische Vermessungsverwaltung

Danach wurden die Einzelaufnahmen zusammengesetzt. Auf den Bildern sind aber noch gut die Linien zu sehen, die die Teilstücke umrahmen. Die Kamera im Boden der "Graf Zeppelin" konnte Senkrecht- und Schrägaufnahmen machen.
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Danach wurden die Einzelaufnahmen zusammengesetzt. Auf den Bildern sind aber noch gut die Linien zu sehen, die die Teilstücke umrahmen. Die Kamera im Boden der "Graf Zeppelin" konnte Senkrecht- und Schrägaufnahmen machen. © Bayerische Vermessungsverwaltung

Mit dem Schiff oder mit Hundeschlitten hätte die Vermessung und Kartierung der arktischen Gebiete Jahre gedauert und wäre wegen der Eismassen sehr schwierig gewesen. Mit dem Luftschiff war es sehr viel wirtschaftlicher, die riesigen unbewohnten Gebiete zu vermessen.
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Mit dem Schiff oder mit Hundeschlitten hätte die Vermessung und Kartierung der arktischen Gebiete Jahre gedauert und wäre wegen der Eismassen sehr schwierig gewesen. Mit dem Luftschiff war es sehr viel wirtschaftlicher, die riesigen unbewohnten Gebiete zu vermessen. © Bayerische Vermessungsverwaltung

So sieht die neunlinsige Panoramakamera aus. Acht Objektive gruppieren sich um ein zentrales, neuntes Objektiv. Die Kamera wurde eigens für die Expedition von Claudius Aschenbrenner von der Münchner Photogrammetrie GmbH entwickelt. Die Nachfolge-Gesellschaft Inphoris hatte bereits vergessen, dass sie noch in Besitz der Kamera war - bis die passionierte Polar-Historikerin Barbara Schennerlein das gute Stück vor einigen Jahren im Keller von Inphoris wiederentdeckte. Durch eine große Filmwechselkassette waren während des Flugs 400 Aufnahmen ohne Filmwechsel möglich.
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So sieht die neunlinsige Panoramakamera aus. Acht Objektive gruppieren sich um ein zentrales, neuntes Objektiv. Die Kamera wurde eigens für die Expedition von Claudius Aschenbrenner von der Münchner Photogrammetrie GmbH entwickelt. Die Nachfolge-Gesellschaft Inphoris hatte bereits vergessen, dass sie noch in Besitz der Kamera war - bis die passionierte Polar-Historikerin Barbara Schennerlein das gute Stück vor einigen Jahren im Keller von Inphoris wiederentdeckte. Durch eine große Filmwechselkassette waren während des Flugs 400 Aufnahmen ohne Filmwechsel möglich. © Bayerische Vermessungsverwaltung

Die Panorama-Aufnahmen wurden auf große Gelatine-Trockenplatten gebannt. Das waren Glasplatten, auf die eine Gelatine-Wasser-Emulsion aufgebracht worden war. Ab dem Ersten Weltkrieg wurde langsam auf Film umgestellt. Man hat aber noch länger parallel gearbeitet, weil die Platten eine sehr hohe Auflösung hatten und man darauf viele Details erkennen konnte.
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Die Panorama-Aufnahmen wurden auf große Gelatine-Trockenplatten gebannt. Das waren Glasplatten, auf die eine Gelatine-Wasser-Emulsion aufgebracht worden war. Ab dem Ersten Weltkrieg wurde langsam auf Film umgestellt. Man hat aber noch länger parallel gearbeitet, weil die Platten eine sehr hohe Auflösung hatten und man darauf viele Details erkennen konnte. © Bayerische Vermessungsverwaltung

An Bord des Zeppelins war auch eine Zweifach-Reihenbildmesskamera von Carl Zeiss, mit der ebenfalls das Gelände vermessen werden konnte. Das gesamte Fotomaterial im Wert von 10.000 Mark wurde von der Firma IG Farben bereitgestellt.
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An Bord des Zeppelins war auch eine Zweifach-Reihenbildmesskamera von Carl Zeiss, mit der ebenfalls das Gelände vermessen werden konnte. Das gesamte Fotomaterial im Wert von 10.000 Mark wurde von der Firma IG Farben bereitgestellt. © Bayerische Vermessungsverwaltung

In dieser Collage ist nicht nur die eingebaute Panoramakamera zu sehen, sondern etwa auch dessen Erfinder Claudius Aschenbrenner. Hier steht er gemeinsam mit Hugo Eckener, dem Nachfolger von Ferdinand Graf von Zeppelin, neben einer Kamera auf einem Stativ im Inneren des Luftschiffs.
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In dieser Collage ist nicht nur die eingebaute Panoramakamera zu sehen, sondern etwa auch dessen Erfinder Claudius Aschenbrenner. Hier steht er gemeinsam mit Hugo Eckener, dem Nachfolger von Ferdinand Graf von Zeppelin, neben einer Kamera auf einem Stativ im Inneren des Luftschiffs. © Bayerische Vermessungsverwaltung

Die dahinter der Expedition stehende internationale Gesellschaft Aeroarctic wollte nicht nur unbekanntes Gebiet erforschen. Letztlich hatte sie noch Größeres vor. Die Vision war, internationalen Luftverkehr mit Luftschiffen über arktische Gebiete zu etablieren. Bei den geplanten Routen von Berlin nach San Francisco oder Tokio hätte man da eine große Zeitersparnis gehabt.
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Die dahinter der Expedition stehende internationale Gesellschaft Aeroarctic wollte nicht nur unbekanntes Gebiet erforschen. Letztlich hatte sie noch Größeres vor. Die Vision war, internationalen Luftverkehr mit Luftschiffen über arktische Gebiete zu etablieren. Bei den geplanten Routen von Berlin nach San Francisco oder Tokio hätte man da eine große Zeitersparnis gehabt. © Bayerische Vermessungsverwaltung

Deutsche und sowjetische Forscher arbeiteten gemeinsam am Plan der arktischen Verkehrslinien. Doch die Weltwirtschaftskrise, der Zweite Weltkrieg, der Siegeszug der Flugzeuge und der Niedergang der Luftschiffe nach der „Hindenburg“-Katastrophe ließen das Projekt sterben.
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Deutsche und sowjetische Forscher arbeiteten gemeinsam am Plan der arktischen Verkehrslinien. Doch die Weltwirtschaftskrise, der Zweite Weltkrieg, der Siegeszug der Flugzeuge und der Niedergang der Luftschiffe nach der „Hindenburg“-Katastrophe ließen das Projekt sterben. © Bayerische Vermessungsverwaltung

Die Fahrt vom 24. bis zum 31. Juli 1931 war ein großes Abenteuer. Die eigentliche Arktisfahrt begann am 26. Juli, nachdem man zuvor von Friedrichshafen über Berlin nach Leningrad gefahren war. Bei der Hooker-Insel, einem Teil der Inselgruppe Franz-Josef-Land wasserte die "Graf Zeppelin", um mit dem Eisbrecher "Malygin" Post auszutauschen. Mit dieser Aktion wurde die Expedition zum Teil finanziert.
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Die Fahrt vom 24. bis zum 31. Juli 1931 war ein großes Abenteuer. Die eigentliche Arktisfahrt begann am 26. Juli, nachdem man zuvor von Friedrichshafen über Berlin nach Leningrad gefahren war. Bei der Hooker-Insel, einem Teil der Inselgruppe Franz-Josef-Land wasserte die "Graf Zeppelin", um mit dem Eisbrecher "Malygin" Post auszutauschen. Mit dieser Aktion wurde die Expedition zum Teil finanziert. © Bayerische Vermessungsverwaltung

Vor der deutschen Expedition hatte schon das italienische Luftschiff „Norge“ mit dem Luftschiffpionier Umberto Nobile und dem Polarforscher Roald Amundsen im Jahr 1926 den Nordpol überflogen. Bei einem zweiten Nordpol-Flug, diesmal mit dem Luftschiff "Italia", stürzte Nobile im Jahr 1928 allerdings in der Nähe von Spitzbergen ab.
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Vor der deutschen Expedition hatte schon das italienische Luftschiff „Norge“ mit dem Luftschiffpionier Umberto Nobile und dem Polarforscher Roald Amundsen im Jahr 1926 den Nordpol überflogen. Bei einem zweiten Nordpol-Flug, diesmal mit dem Luftschiff "Italia", stürzte Nobile im Jahr 1928 allerdings in der Nähe von Spitzbergen ab. © Bayerische Vermessungsverwaltung