Blick mit Knick von der A9: Frankens traurigstes Windrad

31.3.2017, 13:07 Uhr
Ende Februar fegte Sturmtief "Thomas" durch den Windpark Laubersreuth und  verursachte an einem Windrad große Schäden. Mehr als vier Wochen sind seitdem vergangen, doch die abgeknickten Rotorblätter sind noch immer zu sehen.

© NEWS5 / Fricke Ende Februar fegte Sturmtief "Thomas" durch den Windpark Laubersreuth und verursachte an einem Windrad große Schäden. Mehr als vier Wochen sind seitdem vergangen, doch die abgeknickten Rotorblätter sind noch immer zu sehen.

Mehr als vier Wochen ist es her, da fegte Sturmtief "Thomas" durch Franken. Weil die Böen teilweise mehr als 100 Kilometer pro Stunde erreichten, kam es in der Region zu erheblichen Schäden. Besonders hart traf der Sturm ein Windrad in Laubersreuth im Landkreis Hof. Drei Rotorblätter sind zum Teil abgeknickt und angebrochen. 

Ein spektakulärer Anblick, der viele Schaulustige anlockte. Autofahrer sahen das beschädigte Windrad von der A9 aus, fuhren von der Autobahn ab bis zum abgesperrten Bereich und knipsten Fotos. Vor allem in der Woche nach dem Sturm sei besonders viel los gewesen, sagt Grundstücksbesitzer Christian Scherer. Der Hype habe sich zwar mittlerweile gelegt, die Schäden an der erst 2014 errichteten Windkraftanlage seien aber noch immer nicht behoben.

"Zigtausende Euro gehen flöten"

Das ärgert vor allem die Laubersreuth Windkraft GmbH & Co. KG, der das Windrad gehört. "Wir können derzeit keinen Strom produzieren, deshalb gehen uns zigtausende Euro flöten", erklärt Geschäftsführer Christian Struck. Und weiter: "Wenn es nach mir ginge, hätte ich die Schäden schon einen Tag nach dem Sturm behoben. Doch das ist organisatorisch einfach nicht möglich." 

Denn: Zehn Tonnen schwere Rotorblätter lassen sich nicht so einfach von einem 140 Meter hohen Koloss abmontieren.

Im Vorfeld musste Struck Großkräne organisieren, Autobahnsperren beantragen, das Einverständnis der Grundstücksbesitzer einholen und Zufahrtswege planieren lassen. Und dann muss bei der Demontage auch noch das Wetter mitspielen. Struck ist dennoch zuversichtlich. In zwei bis drei Wochen soll es mit den Arbeiten losgehen, sagt er.

Bleibt zu klären, warum ausgerechnet diese Anlage so stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und warum die beiden in unmittelbarer Nähe stehenden Windräder unversehrt blieben. "Dafür könnte es 1000 Gründe geben. Klarheit werden wir erst haben, wenn die Blätter und das Maschinenhaus abmontiert wurden und Gutachter sie untersucht haben", sagt Struck. Mit einem Ergebnis rechnet er Mitte des Jahres. Viel wichtiger sei aber, dass durch die kaputte Anlage kein Mensch verletzt wurde.

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