BN startet Angriff auf mehrere Großprojekte in Franken

14.3.2017, 14:59 Uhr
Beim gemeinsamen Spatenstich der politischen Prominenz zum Ausbau der A3 am Kreuz Fürth-Erlangen wehte der Wind bereits ordentlich. Jetzt nimmt der Bund Naturschutz gleich mehrere Großprojekte in der Region ins Visier.

© Horst Linke Beim gemeinsamen Spatenstich der politischen Prominenz zum Ausbau der A3 am Kreuz Fürth-Erlangen wehte der Wind bereits ordentlich. Jetzt nimmt der Bund Naturschutz gleich mehrere Großprojekte in der Region ins Visier.

Solche "Luxusausbauten" samt neuer Überleitung seien ein typisches Beispiel für den Flächenfraß im Freistaat, dem sich der BN laut Landesbeauftragtem Richard Mergner gerade auch in Mittelfranken entgegenstemmen will.

Die elf Kreisgruppen in Mittelfranken haben ebenso wie der Gesamtverband in Bayern 2016 erneut Mitglieder dazugewonnen: Wuchs der Verein in Bayern um 4000 Neumitglieder auf insgesamt 225.000, konnten die Mittelfranken einen Zuwachs von 600 Mitgliedern auf insgesamt 33.800 verzeichnen.

"Das Interesse am Umweltschutz ist ungebrochen", stellt die stellvertretende Landesvorsitzende Doris Tropper aus Erlangen fest. Sie und Mergner machen keinen Hehl daraus, dieses fortgesetzte Erstarken als Bestätigung ihrer streitbaren Haltung zu Fragen der Energiewende und des in Bayern massiven Flächenverbrauchs aufzufassen.

"Grüne Wiese" ganz oben auf der Abschussliste

Die von Heimatminister Markus Söder avisierte Aufweichung des Anbindegebotes, die künftig eine Neubebauung auf der "grünen Wiese" abseits bereits bestehender Bebauung möglich machen soll, steht ganz oben auf der Abschussliste der Naturschützer.

Ein konkreter Fall bahne sich bereits entlang der A6 zwischen den Anschlussstellen Altdorf und Alfeld an, wo nicht nur eine neue Autobahnausfahrt, sondern auch gleich noch ein nicht angebundenes Gewerbegebiet entstehen soll. Aber auch das bei Dinkelsbühl nach wie vor geplante Gewerbegebiet "Interfranken" auf einer Fläche von 20 Hektar wird vom BN energisch bekämpft.

Während gerade hinsichtlich des vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof kassierten Volksbegehrens gegen das Freihandelsabkommen CETA auch immer wieder Rückschläge hingenommen werden müssen, freuen sich die Umweltschützer über Erfolge, wie die bei Cadolzburg durch einen Bürgerentscheid verhinderte Ortsumgehung.

Weiteren Handlungsbedarf im Jahr 2017 sieht Regionalreferent Tom Konopka beim Steinbruch Rothenstein bei Weißenburg-Gunzenhausen, in dem Granit für China gebrochen werde. Die Ausgleichsmaßnahmen für eine 30 Hektar-Rodung seien nicht ausreichend erfolgt, kritisiert er. "Das werden wir auf jeden Fall im Blick behalten."

Auch die Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke von Dinkelsbühl nach Dombühl und Nördlingen treibt den BN um. Insgesamt kritisiert der BN die untergeordnete Rolle, die Schienenverkehrsprojekte im Bundesverkehrswegeplan gegenüber dem Straßenbau nach wie vor spielen.

12 Kommentare