Breitband in Bayern liegt im internationalen Vergleich hinten

27.5.2016, 07:56 Uhr
Ende 2015 konnten in Bayern gut 80 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit einer Leistungsfähigkeit von mindestens 30 Megabit pro Sekunde nutzen, fast 69 Prozent hatten Zugriff auf Bandbreiten ab 50 Megabit.

© dpa Ende 2015 konnten in Bayern gut 80 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit einer Leistungsfähigkeit von mindestens 30 Megabit pro Sekunde nutzen, fast 69 Prozent hatten Zugriff auf Bandbreiten ab 50 Megabit.

Der Freistaat gehört in Sachen schneller Internetversorgung zur Spitzengruppe in Deutschland - hinkt im internationalen Vergleich aber hinterher. Der Aufholbedarf zu europäischen Staaten wie Schweden, der Schweiz oder den Niederlanden sowie zu der von Südkorea angeführten Weltspitze sei enorm, heißt es in einer Studie zur digitalen Infrastruktur in Bayern, die die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) am Freitag in München vorstellte. Nachholbedarf gibt es auch im Bereich der mobilen Kommunikation. Vor allem im ländlichen Raum müsse der Freistaat nachbessern. 

"Die künftige Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft hängt von der flächendeckenden Verfügbarkeit einer hochleistungsfähigen digitalen Infrastruktur ab", sagte vbw-Präsident Alfred Gaffal. Der Netzausbau sei sowohl Wirtschafts- als auch Regionalpolitik. 

Ende 2015 konnten in Bayern gut 80 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit einer Leistungsfähigkeit von mindestens 30 Megabit pro Sekunde nutzen, fast 69 Prozent hatten Zugriff auf Bandbreiten ab 50 Megabit. Bis 2020 müsse im ganzen Land jedoch ein Breitbandnetz mit 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen, forderte Gaffal. "Für 2030 rechnet man mit Bandbreitenbedürfnissen von bis zu einem Gigabit pro Sekunde."

Nach ursprünglichen Planungen will die Staatsregierung bis 2018 bis zu 1,5 Milliarden Euro bereitstellen, um den Ausbau schneller Internetverbindungen zu fördern. Hinzu kommen noch einmal bis zu 165 Millionen Euro, um ein Förderprogramm des Bundes aufzustocken. Finanzminister Markus Söder (CSU) hatte den Breitbandausbau im Januar zur "Schlüsselfrage für den ländlichen Raum"ausgerufen. Das Förderprogramm wird laut Studie sehr gut genutzt. Kleine und mittlere Unternehmen könnten dadurch verstärkt digitale Anwendungen nutzen. 

Sorge bereiten Gaffal die Funklöcher im bayerischen Mobilfunk. Betroffen seien etwa Landstraßen und grenznahe Gebiete zu Österreich oder Tschechien. Der Ausbau müsse mit der steigenden Nutzung Schritt halten und überall schnelle Datenübertragung sowie stabile Sprachverbindungen ermöglichen, forderte der vbw-Präsident.

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