Das Kreuz Fürth/Erlangen ist die größte Baustelle der Region

10.12.2018, 05:59 Uhr
Schon auf diesem im März 2018 aufgenommenen Luftbild kann man erkennen, welche Dimensionen die Baustelle am Autobahnkreuz Fürth/Erlangen annimmt, auf der bis zu 150 Arbeiter gleichzeitig hämmern, planieren, baggern und asphaltieren.

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de Schon auf diesem im März 2018 aufgenommenen Luftbild kann man erkennen, welche Dimensionen die Baustelle am Autobahnkreuz Fürth/Erlangen annimmt, auf der bis zu 150 Arbeiter gleichzeitig hämmern, planieren, baggern und asphaltieren.

"Bis zu 150 Arbeiter sind hier gleichzeitig am Werk", sagt Markus Bindnagel von der Autobahndirektion Nordbayern. Der Ausbau des Kreuzes ist eine Baustelle der Superlative. 195 Millionen Euro verschlingt das Projekt innerhalb von fünf Jahren. Im Sommer 2021 soll das fertig ausgebaute Kreuz für den Verkehr freigegeben werden.

Etwa zehn Kilometer Entwässerungsleitungen wurden bereits verlegt, darunter auch ein Kilometer mit Betonrohren von 80 bis 140 Zentimetern Durchmesser. Sie enden in einem Rückhaltebecken, das 55 Meter lang, 20 Meter breit und sechs Meter tief ist. "Es ist das größte im Bereich unserer Dienststelle", betont Bindnagel.

250.000 Kubikmeter Material werden in den fünf Jahren allein für den Erdbau bewegt, dazu kommen noch die Frostschutz- und Asphaltschichten. Insgesamt wird eine Fläche von rund 110.000 Quadratmetern asphaltiert, das entspricht einem Areal von mehr als 15 Fußballfeldern.

Ausgebaut wird nicht nur das Autobahnkreuz selbst, sondern auch die umgebende Autobahn. Schließlich müssen auch Ausfahrten, Rampen und der Lärmschutz angepasst werden. 3,4 Kilometer der A3 werden jetzt sechsstreifig, wie zwischen 2019 und 2024 die gesamte Autobahn zwischen den Kreuzen Fürth/Erlangen und Biebelried – das nächste Megaprojekt, das ansteht.

Nötig geworden ist der Ausbau, weil hier schon 2015 rund 93.000 Fahrzeuge am Tag die A3 befuhren, bis zum Jahr 2025 sollen es 104.000 Autos und Lkw werden. Auch auf der A73 passieren immerhin schon 75.000 Fahrzeuge pro Tag das Kreuz.

Besonders viele Fahrzeuge biegen von der A73 aus Richtung Erlangen auf die A3 in Richtung Regensburg ab, weshalb für diese Verbindung eine direkte, zweispurige Rampe gebaut wird, die deutlich leistungsfähiger ist als ein normaler Abfahrtskreisel. Momentan ist diese neue Rampe voll im Bau.

"Wir haben insgesamt mehr als 60 Bauphasen, die Verkehrsführung muss deshalb ständig geändert werden", verdeutlicht Bindnagel. Auch wer häufig das Kreuz passiert, muss also gut aufpassen, wo er diesmal abbiegen oder einfädeln muss. Größere Unfälle wie etwa beim Ausbau der A6 bei Schwabach gab es hier bislang nur wenige.

Gerade wird auf der A73 in Richtung Fürth die Frostschutzschicht aufgebracht. "Teilweise haben wir 3000 Tonnen Frostschutzmaterial am Tag gefahren. Momentan transportieren wir auch 1500 bis 1700 Tonnen Mischgut am Tag", erzählt Daniel Schilder, Polier bei der für den Straßenbau zuständigen Baufirma Max Bögl.

"Am 3. April muss hier alles fertig sein, da wird der Verkehr umgelegt", erklärt Schilder. Von April bis Dezember wird der gesamte Verkehr auf der A73 zwischen Eltersdorf und Erlangen-Bruck auf der Fahrbahnseite Richtung Fürth abgewickelt, im Jahr 2020 wiederholt sich dasselbe Spiel auf der Fahrbahnseite gen Bamberg. Auf der A3 rund um das Kreuz müssen sich im kommenden Jahr alle Fahrzeuge auf der Fahrbahn Richtung Regensburg drängen.

Auf den dann spürbar engeren Fahrstreifen wird es in den nächsten beiden Jahren wohl deutlich mehr Beeinträchtigungen geben als noch in diesem Jahr.

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