Die Polizei jagte Graffiti-Sprayer

22.5.2008, 00:00 Uhr

Zuletzt schlugen Unbekannte in Steinach (Landkreis Neustadt/Aisch - Bad Windsheim) zu: Über Nacht besprühten sie einen Zug der Aischtalbahn und «verzierten» ihn mit einem Schriftzug, der sich fast über die gesamte Zughälfte erstreckte. Von den Seitenscheiben des Führerstandes musste notdürftig sogar die Farbe abgekratzt werden, damit eine Weiterfahrt überhaupt möglich war. «In den vergangenen Tagen hatten wir in Nordbayern insgesamt zehn Fälle von Graffiti-Beschmierungen bei der Bahn», berichtet Rainer Schlämmer von der Bundespolizei Nürnberg. Im gesamten Jahr behandeln die Beamten der Sonderkommission «Graffiti» rund 400 Fälle dieser Art.

Während die ICEs durch Sicherheitspersonal die Nacht über vor Sprühdosen-Überfällen geschützt werden, sind Personenwaggons besonders begehrtes Angriffsziel: Wenn die Bahn über Nacht einige Züge aufs Nebengleis stellt, läge dort regelmäßig auch die Polizei auf der Lauer, sagt Schlämmer. «Die sogenannten Tags, also die Handschriften der Sprüher reichen vor Gericht nicht aus, um die Täter gleich mehrerer Taten zu überführen.» Oft genüge dann jedoch ein Besuch bei den meist jugendlichen Sprayern zu Hause, denn die verewigten sich gern mit ihrem «Kunstwerk» auf Digitalkameras.