Eine Million Euro Vorschuss für die StUB

11.1.2014, 07:00 Uhr
Eine Million Euro Vorschuss für die StUB

© SIEMENS

Bis spätestens Ende April will das Unternehmen endgültig über das Projekt entscheiden. Die Freigabe der Planungsgelder erfolgte mit den Stimmen der CSU-Fraktion im Erlanger Stadtrat. Schon im September 2012 hatte der Erlanger Stadtrat einen Grundsatzbeschluss getroffen, das StUB-Projekt zur Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) anzumelden, damals gegen die Stimmen der CSU-Fraktion und gegen die Stimme von Oberbürgermeister Siegfried Balleis (CSU).

Balleis lehnte die StUB, die Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach verbinden soll, bislang ab, weil seiner Ansicht nach der Kostenanteil für die Stadt zu hoch sei – vor allem deshalb, weil die StUB auf Erlanger Stadtgebiet in vorhandene Straßen eingebaut und nicht in „eigenen“ Gleiskörpern verlaufen würde, was aber für eine Förderung nötig wäre. Zudem sei der Nutzen-Kosten-Faktor für die bisher geplante Trasse durch die Erlanger Innenstadt eher „schmalbrüstig“ gewesen. Kaum hatte aber Siemens sein "Campus"-Projekt vorgestellt, brachte Balleis die "Campus"-Bahn ins Gespräch.

Sie soll das künftige Siemens-Gelände über die Paul-Gossen-Straße erschließen. Tausende Siemens-Mitarbeiter, so die Vision, könnten künftig mit der StUB anstatt mit dem Auto pendeln – das würde die Rentabilität des Nahverkehrsprojekts stark verbessern. Und weil für Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) der Siemens-„Campus“ höchste Priorität hat, verspricht sich Balleis auch Verbesserungen bei der staatlichen Förderung.

Eine Förderquote von 90 Prozent will der OB vom Freistaat Bayern haben, der „jetzt liefern muss“, wie Balleis keck fordert. Außerdem habe ihm die neue Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) zugesichert, sich beim Bund für die Änderung der Förderrichtlinien starkzumachen, erklärt Balleis – das würde die Kosten für die Stadt weiter senken.

Trassenführung durch die Innenstadt?

Nach Gesprächen mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bringt Balleis außerdem eine neue Trassenführung durch die Innenstadt ins Gespräch. Statt die StUB über den Büchenbacher Damm in Richtung Herzogenaurach zu führen, schlägt er nun vor, sie über die Koldestraße bzw. die Karl-Zucker-Straße in Richtung Norden zum Standort des neuen Landratsamtes und zum Einkaufszentrum „Arcaden“ zu führen, ehe sie dann wieder auf die bisher geplante Trasse zum Bahnhof und von dort aus in Richtung Herzogenaurach einbiegt.

Noch in diesem Monat will sich Balleis mit seinem Nürnberger Amtskollegen Ulrich Maly (SPD) und dem Erlanger Landrat Eberhard Irlinger (SPD) treffen, um über die Gründung eines Zweckverbandes für die Realisierung der Stadt-Umland-Bahn zu sprechen.

 

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