2057 Erstklässler und acht neue Rektoren in Erlangen

11.9.2018, 06:00 Uhr
Für viele Erstklässler beginnt ein neuer Lebensabschnitt.

Für viele Erstklässler beginnt ein neuer Lebensabschnitt.

Wenn heute Morgen der Schulgong ertönt, beginnt für insgesamt 5600 Schüler in staatlichen und privaten Grund- und Mittelschulen der Stadt Erlangen in 262 Klassen wieder der Ernst des Lebens. Im Landkreis sind es sogar 6500 Schüler in 312 Klassen – "die Zahl der Schulanfänger im Landkreisbereich liegt mit 1187 Schülern deutlich höher als im vergangenen Schuljahr", schreibt das staatliche Schulamt in einer Pressemeldung und wertet das als "durchwegs positive Entwicklung" im Hinblick auf steigende Schülerzahlen und "unterrichtliche Versorgung".

Mit eingeschlossen in die Zahlen sind die Migranten- und Flüchtlingskinder. Der Anteil der ausländischen Schüler liegt bei zehn bis 13 Prozent in beiden Schulamtsbereichen, die rückläufige Zahl führte bereits zur Schließung zweier Übergangsklassen.

Zum intensiveren Lernen der Sprache und zur raschen Integration hat es sich bewährt, ausländische Kinder in die normalen Klassen mit einheimischen Schülern zu schicken. Jedoch stellt das Kultusministerium wieder umfangreiche Kontingente bereit, um zusätzlich Sprachunterricht anzubieten.

Die Übergangsklassen wurden in "Deutschklassen" umbenannt und werden weiter beibehalten. So können in Erlangen und in Herzogenaurach die Schüler aus Familien mit Migrationshintergrund auch am Nachmittag weiter pädagogisch betreut werden. "Damit liegt in den Mittelschulen Erlangen-Höchstadt und Erlangen ein flächendeckendes Ganztagsangebot vor", so das Schulamt.

Nachdem bereits sechs Grundschulen in Erlangen den Ganztagsbetrieb eingerichtet haben, nimmt mit dem neuen Schuljahr auch die Friedrich-Rückert-Grundschule diesen Betrieb in einer 1. Klasse auf, der in den kommenden Jahren weiter ausgebaut wird. Im Landkreis bieten vier Grundschulen ganztäglichen Unterricht an, wobei die Sachaufwandsträger flächendeckend eine umfangreiche Mittags- und Hortbetreuung übernehmen.

Schule und Unterricht sind lebendig und werden von stetigem Wandel und Entwicklungen in der Gesellschaft beeinflusst. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinterlassen ebenso wie neue Lehrpläne und Lernformen ihre Spuren, in diesem Sinne sollen mit Unterstützung des Schulamts auch in Erlangen und Erlangen-Höchstadt immer wieder Schulversuche unternommen werden.

Zwei Grundschulen, die in Bubenreuth und in Tennenlohe, tragen gar das Prädikat "Flexible Grundschule". In jahrgangsgemischten Klassen gelten eigene Bedingungen, es werden besondere Lernformen eingesetzt. Unterricht in gemischten Jahrgangs-stufen wird auch an der Grundschule Lonnerstadt-Weisachgrund, den Grundschulen Dechsendorf und Eltersdorf erteilt.

An der Loschgeschule in Erlangen sowie an der Cunz-Reyther-Grundschule in Niederndorf wird der Versuch "Bilinguale Grundschule Englisch" fortgeführt – es sind die einzigen beiden Schulen mit diesem System in Mittelfranken. Ein großer Teil des Unterrichts wird dabei in englischer Sprache erteilt.

Neu eingerichtet wird bayernweit nun der Schulversuch "Bilinguale Grundschule Französisch", in Erlangen ebenfalls an der Loschgeschule sowie an der Pestalozzischule.

Festgehalten wird auch weiter an einer intensiven Inklusion. "In enger Kooperation mit den Förderzentren konnten zehn sogenannte ,Kooperationsklassen‘ eingerichtet werden", schreibt das Schulamt. Klassen also, in denen körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder in Regelklassen integriert und unterrichtet werden. Der mobile sonderpädagogische Dienst der Förderschulen steht mit einigen Stunden zusätzlich zur Förderung zur Verfügung. Auch das Schulamt stellt weitere Förderstunden bereit. Das Modell, das vor zwei Jahren an der Grundschule Weisendorf diesbezüglich gestartet wurde, erweist sich als großer Erfolg. Nun wird in Erlangen an der Michael-Poeschke-Schule die erste Partnerklasse auch in der Stadt eingerichtet.

Der Tatsache, dass zu wenig Lehrer existieren, begegnet das Kultusministerium weiterhin mit Nachqualifizierung: "Lehrer mit Staatsexamen für die Realschule oder das Gymnasium können im Rahmen einer ,Sondermaßnahme‘ das Lehramt für Grund- oder Mittelschulen erwerben", teilt das Schulamt mit. Zwei Schuljahre hindurch erhalten diese Lehrkräfte eine begleitende Betreuung sowie Fortbildungsmaßnahmen und können sich abschließend für das Lehramt an Mittel- oder Grundschulen qualifizieren.

Diese Methode war bereits im zurückliegenden Schuljahr nach Meinung des Schulamts erfolgreich und soll nun ausgeweitet werden. So sei es gelungen, "die Schulen für den Pflichtunterricht in den Kernfächern gut zu versorgen und darüber hinaus Fördermöglichkeiten und zusätzliche Arbeitsgemeinschaften zu ermögli-chen". Außerdem stehen mehr Vertretungslehrkräfte bereit, als das festgelegte Maß des Kultusministeriums erfordert. Das Schulamt kommt daher zum Schluss, dass "die Grund- und Mittelschulen des Schulamtsbezirks zuversichtlich und gut mit Stunden versorgt in das neue Schuljahr starten".

Neue Leitungen haben die Mittelschule Herzogenaurach, die künftig Helmut Nicklas führt. Die Mittelschule Mühlhausen leitet fortan Christian Scharting, die Mittelschule Baiersdorf Susanne Stahl, die Mittelschule Eckental Gerhard Mayer, die Grundschule Röttenbach Dagmar Piegler, die Cunz-Reyther-Grundschule Heidi Forisch und die Grundschule Aurachtal Maria Maibom. In der Stadt Erlangen übernimmt Jutta Dirr die Leitung der Hermann-Hedenus-Schule.

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