29. September 1964: Eine Tiefgarage stellt sehr hohe Anforderungen

29.9.2014, 07:00 Uhr

In seiner Sitzung diskutierte der Verkehrsausschuss des Stadtrats über das Mammut-Projekt einer zweigeschossigen Tiefgarage unter dem Hugenottenplatz mit Raum für 240 Fahrzeuge. Mit dem Plan lässt sich ein umfangreiches Tunnelsystem für Fußgänger verbinden.

Ein formeller Beschluss wurde nicht gefasst. Die Stadtverwaltung wird bis zur nächsten Beratung konkrete Pläne vorlegen, die dann erneut und genau zu behandeln sein werden. Auch die Frage der Finanzierung wurde vorerst ausgeklammert. Bei aller Zurückhaltung, die sich die Ausschussmitglieder auferlegten, war doch, wie Oberstadtdirektor Dr. Hiltl als Vorsitzender feststellte, eine vorsichtige Zustimmung der Mehrheit im Ausschuss nicht zu verkennen.

Etwa ein Jahr Bauzeit

Der Plan einer Tiefgarage war von privater Seite unterbreitet worden. Die Stadt hatte zum Zweck der Beratung den Münchener Oberbaurat Pollinger nach Erlangen gebeten, der das Projekt nach Schilderung seiner Münchener Erfahrungen anhand der Erlanger Vorstellungen als durchaus vertretbar bezeichnete. Nach einleitenden Worten von Stadtbaurat Walter Schroeder, der über bestehende Parkhausprojekte in der Waldstraße und an der Henkestraße sprach und auch die Fuchsenwiese und den Parkplatz westlich vom Bahnhof erwähnte, berichtete der Münchener Gast über die Münchener Innenstadt.

Hier ist innerhalb des Altstadtrings ein Zellensystem entwickelt worden, das nur einen Ziel- und Quellverkehr, aber keinen Durchgangsverkehr mehr gestattet. An dem Ring wurden Auffanggaragen vorgesehen, innerhalb des Rings sind Fußgängerpassagen eingeplant, die Stellplätze im Übrigen wurden mit dem Ganzen zu einem sinnvollen „Park-and-go-System“ vereinigt. Wichtig war, dass „Zuwegungen“ das System praktikabel machten.

Die Erlanger provisorische Planung erklärte der Münchener Sprecher für einwandfrei. Die Hauptstraße werde immer Verkehr behalten.

Eine Zu- und Abfahrt kann sich durchaus an der ostwärtigen Fahrbahn des Hugenottenplatzes einrichten lassen. Die Garage, die unter dem ganzen Platz hindurch bis zur Hugenottenkirche reichen würde und eine Bauzeit von etwa einem Jahr erfordert, bedarf aber zusätzlicher Regelungen. So ist zu überlegen, ob man das Linksabbiegen nicht — zumindest temporär während der Verkehrsspitzen am Morgen und am Abend — untersagen soll. Wichtig ist, dass für die Ausfahrer an der Garage eine besondere Spur geschaffen wird, damit der andere Verkehr nicht auf Hindernisse stößt.

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