34 Schiffe stehen auf Main-Donau-Kanal im Stau

27.1.2015, 06:00 Uhr
34 Schiffe stehen auf Main-Donau-Kanal im Stau

© Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg

Seit Donnerstagnacht ist die Schleuse Erlangen für die Schifffahrt gesperrt. Ein mit 1500 Tonnen Raps beladenes Güterschiff war trotz roter Ampel in das obere Tor der Schleuse Erlangen gefahren und hat dieses so verbogen, dass es sich seither nicht mehr öffnen lässt. Das Schiff hatte kaum Schäden davongetragen, weil es so massiv gebaut ist, um auch Eis durchbrechen zu können.

Um das kaputte Tor überhaupt sehen zu können, wurde mit einem extra eingesetzten Schleusentor der Kanal trockengelegt. Weil das „Hub-Senktor“ nach Augenschein durch den Zusammenprall mit dem Güterschiff stark beschädigt ist, müssen auch die Führungsschienen des Tores ausgewechselt werden.

Ein erster Versuch, das 13 Meter breite und 26 Tonnen schwere Tor in einem Stück anzuheben, musste abgebrochen werden, weil sich das Tor dabei verkantet hatte. In mühsamer Kleinarbeit mussten daher bei frostigen Temperaturen erst blockierende Einzelteile ausgebaut werden, bevor der zweite Versuch gelang. Zurzeit werden die Gegengewichte und Antriebsketten ausgebaut. Das zerstörte Tor wird dann gleich von drei Spezialkränen ausgebaut.

Die einzelnen Bauteile für ein Reservetor sind inzwischen an der Schleuse. Fehlende Teile sind nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes bestellt. Für den Zusammenbau der tonnenschweren Teile vor Ort ist Unterstützung aus den Schifffahrtsämtern von Main und Donau eingetroffen. Zusätzlich verstärken die Mitarbeiter einer Spezialfirma die Montagearbeiten.

Ermittlungen laufen noch

Der momentane Zwei-Schichtbetrieb wurde erweitert und es wird mit drei Mannschaften gearbeitet, damit baldmöglichst die Schifffahrt an der Schleuse Erlangen wieder fahren kann. Die Schifffahrt an der Schleuse Erlangen wurde noch in der Nacht auf Freitag eingestellt. Mit dem Ausfall einer Schleuse ist der durchgängige Verkehr zwischen Main und Donau unterbrochen, eine Umleitung gibt es nicht. Die Häfen Nürnberg, Fürth und Erlangen können noch von Süden aus erreicht werden.

Die Leitzentrale in Kriegenbrunn, die einschließlich Erlangen insgesamt vier Schleusen fernbedient, weist den wartenden Schiffen Warte- und Liegeplätze zu. Mit einer Wiederaufnahme der Schifffahrt kann nicht vor einer Woche gerechnet werden.

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