A3 bei Erlangen: Brücke über Nacht spektakulär abgerissen

4.2.2018, 13:17 Uhr
Die 12 Bagger machten die Brücke in kürzester Zeit dem Erdboden gleich.

© Klaus-Dieter Schreiter Die 12 Bagger machten die Brücke in kürzester Zeit dem Erdboden gleich.

Es war alles minutiös geplant und vorbereitet, und als am Samstagabend kurz vor 22 Uhr zunächst die Autobahn in Fahrtrichtung Süden gesperrt wurde, rückten gleich die Bagger an, um mit dem Abbruch des südlichen Widerlagers der Brücke zu beginnen. 20 Minuten später war dann auch die Strecke in Fahrtrichtung Norden gesperrt und sogleich kamen riesige Lkw angefahren, die Sand auf der Fahrbahn unter der Brücke verteilten.

So entstand eine dicke Schutzschicht auf der Fahrbahn, danach ging es los: Zwölf Bagger, ausgerüstet mit mächtigen Scheren und Meißeln, kamen angerollt, knabberten von beiden Seiten am Beton der 1959 errichteten Brücke der Eltersdorfer Straße über die Autobahn. Der Boden vibrierte, es lag ein Höllenlärm in der Luft und der Staub glänzte im gleißenden Scheinwerferlicht der Maschinen. Es war eine gespenstische Szenerie, die auch zahlreiche Zuschauer angelockt hatte. Sie hatten von der parallelen Behelfsbrücke aus eine prima Sicht auf die Arbeiten, einige hatten sich sogar Bier und Brotzeit mitgebracht.

Viel Koordination

Auch wenn es manchmal so aussah, als sei alles ein großes Durcheinander: Jede Bewegung der schweren Maschinen wurde über Funk koordiniert, nichts war dem Zufall überlassen und alles war vorher sorgsam geplant worden. Herr über alles war Bauoberrat Andreas von Dorbschütz von der Autobahndirektion Nordbayern. Rudolf Schedel vom Generalunternehmer, der Firma Züblin, setzte alles um, was Wochen vorher in zahlreichen Koordinierungsbesprechungen festgelegt worden war. 

Es sei alles ein wenig schwieriger als der Abbruch der Brücke Weinstraße, erläuterte Schedel den Erlanger Nachrichten. Denn die Brücke über die Eltersdorfer Straße sei mit einer Länge von 55 Metern und 10,50 Meter Breite nicht nur größer als die der Weinstraße, es sei auch deutlich mehr Bewehrung und Spannstahl drin. Das aber schien die zwölf Bagger nicht weiter zu stören. Sie fraßen sich unaufhörlich lärmend durch Beton und Stahl und bereits kurz vor Mitternacht fiel der nördliche Brückenteil krachend in sich zusammen. Eine halbe Stunde später folgte auch der südliche Teil. Als es am Morgen hell wurde, war alles wie geplant erledigt und der Verkehr auf der Autobahn konnte wieder fließen. 

Die rund 1000 Kubikmeter Trümmer wurden auf Lkw geladen und zwischengelagert. Sie werden sortiert und entweder entsorgt oder als Schotter verwendet. Mit dem Bau der neuen Brücke wird bereits im März begonnen, fertig werden soll sie im Dezember. "Die neue Spannbogenbrücke wird ein echter Hingucker“, verspricht Rudolf Schedel. In einem eleganten, flachen Bogen werde sie sich über die Autobahn ziehen. "Eine solche Brücke hat es bisher noch nicht gegeben".

In der Nacht vom 24. auf den 25. Februar soll auch die Fuß- und Radwegbrücke zwischen dem Emmy-Noether-Gymnasium und Eltersdorf fallen. Die ist zwar kleiner und nicht ganz so massiv, die nächtlichen Arbeiten werden aber wieder genau so spektakulär sein, versprechen Schedel und von Dorbschütz. 

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