Alternativen für Flüchtlingsunterkünfte in Baiersdorf

23.11.2014, 11:40 Uhr
Alternativen für Flüchtlingsunterkünfte in  Baiersdorf

© Foto: Dieter Köchel

Im Grundsatz waren sich die Fraktionen von vornherein über viele Aspekte einig. Bis zu 50 Asylbewerber will die Stadt aufnehmen. Die Beschränkung erfolgt deshalb, weil ab 50 eine Unterbringung als Gemeinschaftsunterkunft gewertet wird und damit zum Beispiel der Wohnraum pro Person auf sieben Quadratmeter begrenzt wird. Diese Einschränkungen will die Stadt vermeiden.

Einig waren sich die Ratsmitglieder auch darin, dass die Asylsuchenden maximal drei Jahre in Wohncontainern bleiben sollen. Bis dahin will die Stadt auf dem sogenannten „Reichelgrundstück“ nahe den Tennisplätzen feste Wohngebäude bauen lassen, die Wohnungen für Asylbewerber sowie später Sozialwohnungen beherbergen. Laut Bürgermeister Andreas Galster gibt es dafür auch schon interessierte Investoren.

Für Planung und Bebauung des zirka 5000 Quadratmeter großen Areals veranschlagt die Stadt rund drei Jahre. So könnten nach drei Jahren die mobilen Wohneinheiten (Container) durch die neu gebauten Wohnungen abgelöst werden.

Offen scheint noch zu sein, ob aus den Angeboten von sechs Hausbesitzern in Hagenau und von vier in Baiersdorf, Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten, etwas wird.

Karl-Heinz Roll (ÖWG) und Johann Mörixbauer (SPD) machten sich vehement dafür stark, dass die Stadt das zum Verkauf stehende einstige Gasthaus „Brandenburger Hof“ erwirbt. Hier könnten 20 Asylsuchende Platz finden, hätten eine Gemeinschaftsküche und einen große Gemeinschaftsraum. Dagegen plädierte Erika Baier (CSU). Hier müsse weiter Gastronomie bleiben, wenn man die Innenstadt nicht tot machen wolle. Bürgermeister Andreas Galster argumentierte, dass die Stadt nicht die finanziellen Mittel habe — oder aber andere, dringliche Investitionen weiter aufschieben müsse. Gleichwohl wurde die Verwaltung beauftragt, Verhandlungen aufzunehmen.

Für kurze Irritationen und eine Sitzungsunterbrechung sorgte die Mitteilung, dass auch der SV Baiersdorf dem Landratsamt ein Grundstück für Wohncontainer zur Unterbringung von Flüchtlingen angeboten habe. Galster klärte im Telefonat mit SV-Vorsitzendem Roland Lahme, dass das Landratsamt aus verschiedenen Grundstücken der SV-Offerte nicht nähergetreten sei.

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