An der „Schleuse ER“ löst sich der Stau auf

2.2.2015, 13:45 Uhr
An der „Schleuse ER“ löst sich der Stau auf

© Athina Tsimplostefanaki

Die Leitzentrale hat dazu Startnummern an die Schiffe in der Reihenfolge ihrer Ankunft vergeben. Der Stau verteilt sich inzwischen über eine Länge von zirka 200 Kilometern (85 Kilometer am Main-Donau-Kanal sowie über 115 Kilometer am Main) entlang der einzelnen Liegestellen und Häfen. Somit wird jetzt der Stau im „Gegenverkehr“ in den Schleusen – eines raus, eines rein – in Gang gesetzt.

„Wir rechnen damit, dass in zwei Tagen die letzten wartenden Schiffe geschleust werden können. Dann erreicht der Pulk die Kollegen an Main und Donau“, so Herbert Tischner, Schichtleiter an der Leitzentrale Kriegenbrunn. Von dort wird auch Erlangen fernbedient.

200-Tonnen-Kran half

Nachdem vor Ort ein Reservetor aus eingelagerten Einzelteilen zusammengebaut war, wurde dieses am Donnerstag an den Haken genommen und über das Schleusengelände in die richtige Position eingeschwenkt. Da die Umstände passten, konnte der Kranführer eines 200-Tonnen-Krans das Tor in Millimeterarbeit „einfahren“.

„Alles in Allem haben die Kollegen hier eine Meisterleistung hingelegt!“, sagt Marko Ruszczynski, Leiter der Bauabteilung des Wasser- und Schifffahrtsamtes. „Nur durch das Zusammenwirken eines eingespielten Teams von zeitweise bis zu 50 Fachkräften gleichzeitig war es möglich innerhalb von nur acht Tagen den Torwechsel erfolgreich abzuschließen.“ Seit Samstagmorgen war die Schleuse mobil, der Wasserweg wieder befahrbar.

Die Kosten für den Torwechsel werden auf rund 200.000 Euro geschätzt – wobei der Schaden am alten Tor noch nicht berücksichtigt ist.

Der für den gesamten Main-Donau-Kanal verantwortliche Amtsleiter Guido Zander blickt mit Stolz auf seine Mitarbeiter: „Besonders bei derart unvorhersehbaren Ereignissen zeigt sich, wie wertvoll es ist, in eine erfahrene Mannschaft mit Spezialwissen zu investieren.“ Der Kanal sei als Transportweg unersetzlich.

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