Andreas Galster bekämpft Atomwaffen

4.9.2013, 17:08 Uhr

((PlatzhalterWie kommt der Bürgermeister einer Kleinstadt in Franken dazu, derart Flagge für eine atomwaffenfreie Welt zu zeigen? Erstens, sagt Galster, habe er sich schon immer für Politik interessiert, zweitens für Fußball. Die zweite Neigung hat ihn 2002 zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Japan geführt. Dabei hat er wegen seiner ersten Neigung auch Hiroshima besucht, das neben Nagasaki 1945 von den Amerikanern mit Atombomben zerstört wurde. Und er war tief beeindruckt:

Gründer getroffen

In den Folgejahren hat er Post bekommen von den „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden). Das hat ihn dazu gebracht, sich genauer über diese Bewegung zu erkundigen. „2005 habe ich dann an einer Veranstaltung der ,Mayors for Peace‘ in New York teilgenommen“, erzählt Galster. Dabei hat er den Begründer der Bewegung, den Bürgermeister von Hiroshima, Tadatoshi Akiba, kennengelernt. „Ich habe die Gelegenheit gehabt, ein paar Minuten mit ihm zu sprechen“.

Das hat ihn wohl endgültig überzeugt. 2005 wird Andreas Galster Mitglied der „Mayors for Peace“. Und er hat eine einfache Begründung dafür „Wir Bürgermeister arbeiten jeden Tag dafür, dass es unseren Bürgern gut geht“, betont er. Dazu gehöre doch, dass man Krieg und vor allem atomare Waffen von ihnen fernhalte.

Zurück aus New York hat Galster dem Stadtrat von Baiersdorf seinen Einsatz für die Friedensbewegung der Bürgermeister erläutert. „Der Stadtrat weiß Bescheid, auch wenn es mein persönliches Engagement ist.“ Auch habe er noch keinen Widerspruch dazu erfahren. So zeigte Baiersdorf wie zahlreiche andere Kommunen am 8. Juli Flagge für den Frieden. Die grün-weiße Fahne am Rathaus zeugte von dem Friedenswillen der „Mayors for Peace“. Vor 17 Jahren, am 8. Juli 1996, stellte der Internationale Gerichtshof fest: „Die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen sind grundsätzlich völkerrechtswidrig.“

Kein Lippenbekenntnis

Auch sonst ist das Engagement des Baiersdorfer Bürgermeisters nicht nur ein Lippenbekenntnis. So spendete die Stadt im Frühjahr 200 Euro für die Kampagne „atomwaffenfrei jetzt“. Außerdem, so Galster, versuche er – soweit es seine Zeit erlaube, an den Jahrestagungen der Organisation in Deutschland teilzunehmen.

Baiersdorf ist übrigens nicht die einzige Kommune, die den 409 „Bürgermeistern für den Frieden“ in Deutschland angehört. Seit 2009 ist auch Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm Teil der Bewegung. Bereits 1984 trat Erlangens damaliger Oberbürgermeister Dietmar Hahlweg der 1982 gegründeten Organisation bei. Unter Nachfolger Siegfried Balleis ist ist die Stadt Mitglied geblieben.

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