Angst vor Verkehrsflut

16.1.2010, 00:00 Uhr
Angst vor Verkehrsflut

© Schreiter

Eltersdorf werde Weltruhm erlangen, frohlockte der Ortsbeiratsvorsitzende Wolfgang Appelt, als er seinem Gremium von den Planungen des Kerntechnikunternehmens berichtete. Aber im selben Atemzug sagte er auch: «Hier kommt das Thema Umgehungsstraße wieder ins Gespräch.» Denn die 3300 Mitarbeiter, die auf dem Gelände der ehemaligen Firma Paul-Günther-Cornufera an der Weinstraße ihre Arbeitsplätze finden sollen, müssen dort hinkommen müssen. Und die meisten, so befürchtet man in Eltersdorf, würden mit dem Auto fahren, obwohl der geplante S-Bahn-Haltepunkt direkt nebenan liegen wird.

Deshalb spricht man in Eltersdorf sogar davon, dass eine «Verkehrsflut» über den Ort hereinbrechen werde. Denn immerhin, so der Ortsbeiratsvorsitzende, sei die Zahl der neuen Arbeitsplätze fast so groß wie Eltersdorf Einwohner hat. Dort leben etwa 3800 Menschen. Gegenwärtig plant Areva, den neuen Standort in zwei Bauabschnitten bis zum Jahre 2014 zu realisieren. Im Ortsbeirat ist man der Meinung, dass das Unternehmen sich auf jeden Fall «finanziell engagieren» müsse, um den Mitarbeitern den Weg zu ihrem neuen Standort zu ebnen und den Verkehr aus Eltersdorf heraus zu halten. Die Erlangen Arcaden, die den Bau des Anschlusses an die Werner-von-Siemens-Straße finanziert hätten, seien ein prima Beispiel dafür, sagt Appelt.

Kommt die Umgehungsstraße?

Die von den Eltersdorfern geforderte Umgehungsstraße soll östlich der Bahn entlang von der Weinstraße bis zur Autobahnauffahrt Eltersdorf führen und ist seit 2003 im Flächennutzungsplan enthalten. Genauso lange wird sie auch vom Ortsbeirat vehement gefordert. Da auch in Tennenlohe mit dem G6 ein neues Gewerbegebiet geplant ist (wir berichteten mehrfach), haben die Bürger dort ebenfalls großes Interesse an einer Eltersdorfer Umgehung. Denn dann könnte zumindest ein Teil des in Tennenlohe zusätzlich entstehenden Verkehrs über die Umgehung direkt auf die A73 geleitet werden.