Ballon geht für Erlanger Universität in die Luft

26.7.2016, 18:00 Uhr
Ballon geht für Erlanger Universität in die Luft

© Berny Meyer

Die drei Buchstaben sind für den Betrachter am Boden ideal: So groß und deutlich, dass sie sich unten gut erkennen lassen. „FAU kann man bestimmt lesen, mit dem gesamten Schriftzug könnte es schwer werden“, sagt Bernhard Mohr, Geschäftsführer des Departements Chemie- und Bioingenieurswesen der Technischen Fakultät und langjähriges Mitglied des Vereins Frankenballon.

Macht aber nichts: Die blaue Farbe und das Logo am Himmel sind für viele Erkennungsmerkmal genug. Das hat der FAU-Mitarbeiter auch schon selbst bemerkt. In der Uni, erzählt er, sei er schon mehrfach auf den Heißluftballon angesprochen worden. Die Nachricht, dass die FAU zum diesjährigen 50. Geburtstag der Technischen Fakultät zur Werbung mit einem Ballon in der Luft unterwegs ist, hat sich in der Hochschule schon nach wenigen Wochen gut verbreitet.

Anfang Juli hatte die FAU ihren Geburtstagsballon bei einer Fahrt über das Walberla eingeweiht: mit im Korb unter anderem der Präsident, Professor Joachim Hornegger, und der Dekan der Technischen Fakultät, Professor Peter Greil (wie berichtet).

Für den promovierten Chemieingenieur Mohr gehören Universität und Ballonfahren zusammen. Begonnen hat seine Liebe für den Sport — in der Uni. Vor mehr als 20 Jahren rief eine Diplomandin im Lehrstuhl quer über den Gang: „In meinem Ballon ist noch ein Platz frei; wer will mitfahren?“ Manfred Mohr zögerte keinen Moment und stieg in den Korb. „Das war meine erste Fahrt“, sagt der 64-Jährige „seither hat mich das Hobby nicht mehr losgelassen.“

Die Überlegung, im Jubiläumsjahr der TechFak einen Ballon zu chartern, kommt von Mohr selbst. Die Hochschulleitung hat die Idee gerne aufgenommen. Fehlt nur noch ein Sponsor— und auch der hat mit der TechFak zu tun. „Es ist ein Freund der Fakultät“, sagt Mohr. Der milde Wohltäter sei Ballonfahrer, aber kein Vereinsmitglied. Mehr will der FAU-Angestellte über den Gönner nicht sagen.

Nur noch so viel: Der Unbekannte machte 30 000 Euro für die Hülle und etwas Geld für das Betreiben in den nächsten vier bis sechs Jahren locker. Der Verein selbst stellt dafür Infrastruktur, Tankstelle und Aufbewahrungsplatz auf dem Vereinsgrundstück in Tennenlohe zur Verfügung.

Bis zu 35 Mal soll der Ballon pro Jahr loslegen und mit einem Volumen von 3000 Kubikmeter Luft mehr als 200 Meter über dem Erdboden schweben. Im Korb ist neben dem Piloten Platz für drei Gäste. Erst kürzlich sorgte Mohr mit dem FAU-Ballon am Rother Triathlon für Aufsehen: da war er bei der Fahrt mit dabei.

Eine wichtige Arbeit findet mit etwa vier Helfern jedoch am Boden statt: beim Aufbauen und beim Verfolgen. Schließlich muss der Ballon am Ende wieder zusammengepackt mit einem Anhänger zum Vereinsparkplatz zurückgebracht werden.

Bernhard Mohr macht selbst das Hinterherfahren mit dem Auto Spaß, den Pilotenschein hat er nie gemacht. Doch das Beste ist für ihn das schwerelose Dahingleiten mit dem Heißluftballon: „Die Morgenfahrten sind am Schönsten“, schwärmt er, „wenn unter einem die Welt erwacht und man viele Tiere sieht.“ Aber auch Menschen stehen oft in der Früh auf dem Balkon und blicken in die Luft: „Sie winken im Schlafanzug freundlich zu einem hinauf.“

Weitere Informationen unter: www.frakenballon.de

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