Bau von Schulhäusern in Afrika als Aufgabe

8.11.2011, 10:00 Uhr
Bau von Schulhäusern in Afrika als Aufgabe

© privat

Es begann vor drei Jahren. Michaela Schraudt machte in Uganda ein Praktikum und war mit ihrem Betreuer vom „Health Center“ (Gesundheitszentrum) in Kampala, der Hauptstadt des afrikanischen Landes, unterwegs. Der Weg führte auch durch die Slums der Millionenstadt. Dabei fiel der jungen Deutschen eine besondere Wellblechhütte auf, weil dort viele Kinder zu sehen waren. Die Wellblechhütte war eine Schule. „Das konnte ich einfach nicht glauben“, sagt Michaela Schraudt.

Bau von Schulhäusern in Afrika als Aufgabe

Ihr Begleiter zeigte ihr die Schule. „Ich stand in dieser Wellblechhütte und die 60 Kinder haben mich neugierig angeguckt. Das war der erste Moment, der mich ergriffen hat“, sagt Michaela Schraudt. Eine Ergriffenheit, die ihr Leben änderte. Denn die junge Frau schrieb E-Mails an die Familie und ihre Freunde und bat um Geld, um aus der Wellblechhütte eine richtige Schule zu machen.

Bausparvertrag aufgelöst

Weil die Spenden nicht ausreichten, löste Michaela Schraudt ihren Bausparvertrag auf, nahm sich das noch fehlende Geld — und riss die Wellblechhütte ab und baute sie mit Steinen neu. Dann übergab sie das Gebäude an die Schulleitung.

„Mein Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben“, sagt die 27-Jährige. Finanziert wird das Projekt in Kampala über Schulgebühren und Spenden. Seit einiger Zeit wird Michaela Schraudt von „Neia e.V.“ unterstützt, ein Verein, der nachhaltige Entwicklung in Afrika fördert. Die Mitglieder wollen dort tätig sein, wo große Hilfsorganisationen kaum hinkommen.

Für Michaela Schraudt heißt dieser Ort seit 2010 Namirembe im Osten Ugandas. Nahe der Stadt Mbale und dem Mount Elgon begann das zweite Schulprojekt der Unterfränkin — einmal mehr mit Spenden und ihrem Bausparvertrag. Zuerst wurde ein Grundstück gekauft. Weil darauf bereits ein Haus im Rohbau stand, wurde das bestehende Gebäude zur Schule umgebaut.

25 örtliche Handwerker wurden dafür engagiert — im Februar 2011 wurde die „Namirembe Nursery School“ eröffnet. Die Schule besteht jetzt aus zwei Gebäuden, einem Pausenplatz und einem Kochplatz.

Zurzeit ist Michaela Schraudt wieder in Namirembe, weil der Platz für die inzwischen 170 Kinder in den drei Klassenzimmern knapp geworden ist. Es sollen die Schulgebäude und der Pausenplatz erweitert werden.

Wohnen in der Lehmhütte

Die 27-Jährige lebt übrigens während der Bauarbeiten in einem der traditionellen Lehmhäuser im Dorf, ohne Strom oder fließend Wasser. Obwohl das Auswärtige Amt bei Reisen nach Uganda „generell zu Vorsicht und Wachsamkeit“ rät, obwohl von Ausflügen zur Grenze nach Kenia abgeraten wird, obwohl Kriminalität ein zunehmendes Problem darstellt, fühlt sich Michaela Schraudt in Namirembe sicher: „Wir sperren nicht einmal die Hütten ab.“

Spendenkonto: NEIA e.V., VR Bank Dormagen, Kontonummer: 4610910012, Bankleitzahl: 305 605 48, Verwendungszweck: Namirembe; E-Mail:

michaela.schraudt@neia-ev.de

Homepage: http://neia-ev.org

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