Bäume gefällt: Eltersdorfer leiden unter Lärm

22.3.2017, 10:00 Uhr
Bäume gefällt: Eltersdorfer leiden unter Lärm

© Klaus-Dieter Schreiter

Weil auf der Ostseite des Frankenschnellwegs früher nur Gewerbe war, musste dort beim Bau der Schnellstraße keine Lärmschutzeinrichtung errichtet werden. Die Westseite wurde hingegen durch einen Wall relativ gut abgeschirmt. Inzwischen hat sich Eltersdorf aber weiter entwickelt, und es wohnen auch im Osten etliche Bürger, die nach wie vor offenbar keinen Rechtsanspruch auf Lärmschutz haben.

Weil es inzwischen aber die sogenannte "Lärmsanierung" gibt, die nachträgliche Maßnahmen zum Schutz gegen bereits bestehende Lärmquellen möglich macht, hoffen die Eltersdorfer darauf, dass mit dem Umbau des Autobahnkreuzes auch auf der Ostseite des Frankenschnellwegs Lärmschutz gebaut wird.

Inzwischen bereite der dort fehlende Lärmschutz sogar für ganz Eltersdorf ein Problem, wurde während der Ortsbeiratssitzung berichtet. Denn mit dem Ausbau der Bahnstrecke sind zwar Lärmschutzwände entlang des Bahndamms gesetzt worden, doch die absorbieren den Schienenlärm offenbar nur auf der dem Bahndamm zugewandten Seite.

Die dem Ort zugewandte Rückseite scheint Schall zu reflektieren. Darum wird der Krach vom westlich der Bahnstrecke verlaufenden Frankenschnellweg von der Lärmschutzwand der Bahn über ganz Eltersdorf verteilt und kommt nun auch dort an, wo er bislang nicht zu hören war.

Das ist ein Grund mehr für die Bürger, weiterhin vehement Lärmschutz auf der Ostseite des Frankenschnellwegs zu fordern. Innenminister Joachim Hermann ist darauf bereits mehrfach angesprochen worden und scheint das Problem erkannt zu haben.

Während des Ortstermins am S-Bahn-Haltepunkt Eltersdorf hat er sich von Bahn-Projektleiter Olaf Drescher jedenfalls bestätigen lassen, dass die neuen, einseitig Lärm absorbierenden Wände im Bereich Eltersdorf gegen beidseitig lärmabsorbierende ausgetauscht werden könnten. Herrmann ließ sich auch bestätigen, dass die Bahn die ausgebauten Wände anderswo wieder verwenden kann.

Und noch eine weitere Baumaßnahme treibt die Bürger dort um: Entlang des Frankenschnellwegs, der in Eltersdorf auf einem Damm verläuft, ist der gesamte Baum- und Buschbestand jetzt bis auf die Grasnarbe abgeholzt worden.

Wenn die Sonne tief stehe, habe er durch die vorbei rauschenden Autos im Wohnzimmer einen "Stroboskopeffekt", klagte ein Anwohner während der jüngsten Ortsbeiratssitzung. Außerdem sehe er jetzt auch jeden Blinker der Fahrzeuge, wenn er im Wohnzimmer sitze, und die Abgase würden sich jetzt noch stärker über das Wohngebiet verteilen.

Das sei ein weiterer Grund dafür, nun endlich auf der östlichen Seite des Frankenschnellwegs die fehlende Lärmschutzwand zu bauen, meinen die Eltersdorfer. Sie wollen diese Probleme auf der Informationsveranstaltung zum Umbau des Autobahnkreuzes am Montag, 27. März, ab 19 Uhr in der Brucker Max-und-Justine-Elsner-Grundschule ansprechen und von Innenminister Herrmann Lösungen einfordern.

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