Bäume sind für die Stadt Erlangen eine "Herzenssache"

ERLANGEN - Zum Auftakt der zwei Jahre dauernden Kampagne "Erlanger Herzenssache – Gemeinsam für unsere Bäume" hat die Stadt in der Michael-Vogel-Straße einen Rotahorn pflanzen lassen. Rund 200 Baumpflanzungen sind heuer vorgesehen.

Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens sagte, dass die Stadt "die Baumschutzordnung sehr ernst nimmt" und dafür sorgen will, dass in der Hugenottenstadt mehr Grün zu sehen ist. Rund neun Monate habe die Vorbereitung auf die städtische Kampagne gedauert. Susanne Lender-Cassens fordert die Erlangerinnen und Erlanger auf, aktiv Vorschläge für neue Standorte zu machen. Die Vorschläge können an die E-Mail-Adresse baumradar@stadt.erlangen.de geschickt werden.

Rund 55 000 städtische Bäume gibt es, erklärte Marcus Redel, Werkleiter beim Stadtgrün. "Unser Ziel ist es, neue Standorte für Bäume zu finden. Unsere Mitarbeiter sind aufgefordert, mit offenen Augen durch die Stadt zu fahren und mögliche Baumstandorte zu melden". Rund 250 000 Euro beträgt der Etat 2018 für neue Bäume.

Ist ein neuer möglicher Standort für einen Baum entdeckt und gemeldet worden, untersucht Marco Müller vom Sachgebiet Planung/Neubau, ob ein Baum an der gemeldeten Stelle gepflanzt werden kann. "Es geht prinzipiell immer darum, dass wir unterirdisch verlegte Leitungen abfragen", erklärt Müller. "Sollte die Prüfung positiv verlaufen, müssen wir noch einen passenden Baum für den Standort finden."

Weil etwa Asphalt im Sommer die Hitze reflektiert, könnten auch südeuropäische Bäume gepflanzt werden . "Das ist auch dem Klimawandel geschuldet", sagen Redel und Müller.

Weil es der Stadt ernst ist mit den Bäumen, wird es am kommenden Mittwoch, 25. April, beim internationalen "Tag des Baumes" bis 18 Uhr einen Aktionstag geben. Los geht es um 11 Uhr auf dem Rathausplatz. Unter anderem gibt es ein Baumartenquiz, und die Autorengruppe und Textwerkstatt werden unter einem Baum Texte über Natur und Pflanzen lesen.

Um 13 Uhr wird auf dem Rathausplatz ein Tulpenbaum gepflanzt. Das ursprünglich aus Nordamerika stammende Magnoliengewächs wird seit 1663 in Europa kultiviert. Parallel zeigt die Abteilung Stadtgrün, welche Hindernisse bei der Anpflanzung eines neues Baumes zu überwinden sind.

Im großen Saal des Rathauses singt ein Liedermacher über Bäume (Englisch und Deutsch), in der Stadtbibliothek liest Stefan Bach um 10, 11 und 12 Uhr. Im E-Werk ist der Dokumentarfilm "Das Geheimnis der Bäume" zu sehen, ab 20 Uhr liest noch einmal Wortwerk auf der Kellerbühne.