Betrunkener Geisterfahrer wollte mit Lkw auf A3

26.4.2015, 16:25 Uhr

Der 25-jährige Kraftfahrer legte am Samstag seine gesetzlich vorgeschriebene Pause ein. Dabei beobachtete er einen 37-jährigen Kollegen, der mit seinem Sattelzug ebenfalls auf dem Parkplatz stand und während dieser Zeit ordentlich Alkohol trank. Kurz nach 14 Uhr setzte sich dieser unvermittelt an das Steuer seines 40-Tonners und fuhr los.

Allerdings wendete er seinen Truck und fuhr auf dem Gelände der Rastanlage entgegengesetzt über die dortige Schwertransportspur und die einspurige Verbindungsstrecke zurück in Richtung Tankstelle. Dies geschah aber in solchen Schlangenlinien, dass er neben einem Verkehrszeichen auch noch die Schutzplanke massiv touchierte. Unbeeindruckt hiervon setzte der 37-Jährige seine Fahrt fort.

Doch er hatte die Rechnung ohne den 25-Jährigen gemacht. Er verfolgte den langsam fahrenden Sattelzug über mehrere Hundert Meter zu Fuß. Letztlich konnte er ihn auf Höhe der Tankstelle einholen und in das Führerhaus klettern.

200 Meter vor der Ausfahrt

Hier gelang es ihm, die Weiterfahrt zu stoppen und den Fahrer herauszuholen. 200 Meter weiter und der Sattelzug wäre als Geisterfahrer auf die Autobahn Richtung Passau eingefahren.

Die hinzugerufene Streife der Erlanger Verkehrspolizei ermittelte bei dem verhinderten Falschfahrer einen Alkoholwert von knapp über drei Promille. Die weiteren Folgen waren eine Blutentnahme und die sofortige Sicherstellung des Führerscheins.

Aufgrund seiner erheblichen Alkoholisierung wurde der 37-Jährige zu seinem eigenen Schutz in Gewahrsam genommen und in einer Haftzelle untergebracht. Sein verständigter Arbeitgeber sicherte zu, sich um den mit über zehn Tonnen Lebensmittel beladenen Kühlzug und seinen Fahrer zu kümmern.

Die Bilanz der nur wenige Minuten andauernden Fahrt auf der Rastanlage: geschätzte 3000 Euro Sachschaden am Sattelzug und den Verkehrseinrichtungen.