Big Band der Bundeswehr sorgte für Stimmung

20.5.2011, 18:21 Uhr
Big Band der Bundeswehr sorgte für Stimmung

© Schreiter

Als zum Schluss das leicht wehmütige „Amazing Grace“ angestimmt wurde und Tausende mitsummten oder -sangen, hatte der Manager der Band, Oberst Thomas Ernst, allen Beteiligten nur ein Kompliment machen können: Der Stadt und ihren Institutionen (Feuerwehr und Stadtwerke) für viel Unterstützung, den zahlreichen Prominenten als Sammler für einen guten Zweck — und vor allem einem begeisterungsfähigen Publikum, das sich auch dem Spenden-Anliegen der Sammler gegenüber keineswegs „zugeknöpft“ zeigte. Zwischen dem Auftakt pünktlich um 20 Uhr, als Bandleader Christoph Lieder zum 40. Geburtstag der Bundeswehr-Big Band mit „Happy Birthday“ begonnen hatte, und einem Michael-Jackson-Medley zum Schluss lagen eineinhalb Stunden Musikprogramm vom Feinsten.

Lange vor dem eigentlich Konzert gab es die berüchtigte Pärchen-Bildung im Schloss. Immer paarweise rückten die mit gelben „Erlanger Nachrichten“ gewandeten Sammler aus, bewaffnet mit überdimensionalen „Ich mach mit!“-Plaketten für die Spender, „bewaffnet“ aber auch mit beeindruckenden Sammelbüchsen. Ob Bänker oder Geistliche, Sportfunktionäre oder Stadträte, Vereinspräsidenten oder Firmeninhaber — alle konnten sie ein gutes Ergebnis „einfahren“, bei über 13000 Euro waren die Zähler im Schloss bereits kurz vor Ende des Konzerts angelangt. Darüber freuen können sich Pfarrer Bernd Hofmann für den Evangelischen Kindergarten St. Matthäus (dort sollen Krippenplätze entstehen), Alexander Beck für die Kinderfonds Stiftung „Der Beck“ und die (Weihnachts-)Spendenaktion „Freude für Alle“ der Nürnberger und Erlanger Nachrichten, die von den eingespielten Spenden profitieren können. Die besten Sammler waren neben Bürgermeisterin Elisabeth Preuß und dem Königlich-Privilegierten Pistolenschützen Ernst Müller das Duo Joachim Herrmann (Innenminister) und Siegfried Balleis (Oberbürgermeister). Dieser geballten Charme-Offensive konnten die wenigsten ungeschröpft widerstehen.

Für Verwunderung sorgte der Belagerungszustand der Veranstaltung durch bewaffnete Polizeikräfte. Bis auf ein paar Pfiffe und einer Straßenaktion („Krieg dem Krieg“) gab es wenig Anlass — die angekündigten Störaktionen hätten auch gar keinen ernsthaften Gegner gehabt. Die Bundeswehr wollte an diesem Abend schließlich nur spielen.