Biken im Tennenloher Forst nur auf Wegen

22.4.2017, 16:00 Uhr
Biken im Tennenloher Forst nur auf Wegen

© Foto: privat

Zur Frühjahrszeit holen Mountainbiker gern wieder ihre Räder aus dem Keller und drehen ihre ersten Runden. Eine beliebte – und nicht legale – Route führt durch das Naturschutzgebiet Tennenloher Forst.

Frühjahrszeit ist jedoch Brutzeit. Besonders jetzt brauchen störungsempfindliche Vögel wie Ziegenmelker oder Heidelerche Ruhe im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst. Um die Vögel besonders zu dieser Zeit und auch das ganz Jahr hindurch zu schützen, verbietet es die Naturschutzgebietsverordnung Fahrzeugen aller Art, außerhalb der öffentlichen Wege zu fahren. Andererseits legen Mountainbiker vermehrt illegale "Singletrails" in zusammenhängenden Waldbereichen des Naturschutzgebietes an. Damit zerschneiden sie den Lebensraum der Tierwelt nachhaltig.

Besonders beliebt ist der schmale, entmunitionierte Pfad um das Pferde- und Ziegengehege. Er ist ausschließlich Spaziergängern und Wanderern vorbehalten. Viele Mountainbiker missachten diese Vorgaben und nutzen diesen Pfad als Trail. Er ist so schmal, dass Fußgänger und Radfahrer nicht gleichzeitig Platz haben. Weil der angrenzende Boden noch Munition enthält aus der Zeit, als der Tennenloher Forst als Truppenübungsplatz genutzt wurde, können beide nicht ausweichen. Auch der Überstieg, mit Hilfe dessen Fußgänger zwei Gehegeteile überqueren können, stellt eine besondere Engstelle dar. Dort ist Radfahren ebenfalls verboten. Zudem häufen sich die Meldungen über überfahrene Reptilien (Blindschleichen, Schlingnattern und Eidechsen). Auf Grund der hohen Geschwindigkeit der Mountainbiker können die Tiere nicht rechtzeitig flüchten.

Im Naturschutzgebiet "Tennenloher Forst" sind deshalb mehrere Naturschutzwächter unterwegs, die unter anderem auch darüber wachen, dass Fußgänger und Radfahrer sich nur auf den öffentlichen Wegen aufhalten. Aus gegebenem Anlass appellieren Landratsamt und Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) daher nochmals an alle, die den Tennenloher Forst genießen wollen, auf den öffentlichen Wegen zu bleiben, keine Single-Trails anzulegen und Rücksicht auf die Fußgänger zu nehmen.

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