Bis 34 Grad: Freibäder in Erlangen im Vergleich

31.7.2018, 06:00 Uhr
Bis 34 Grad: Freibäder in Erlangen im Vergleich

© Foto: Egbert M. Reinhold

Freunde treffen, Beachvolleyball spielen, Bahnen ziehen oder einfach nur entspannt im Wasser baden - Freibäder sind für das gesellschaftliche Zusammenleben und Wohlergehen wichtig. In Erlangen erfreuen sich beide Bäder großer Beliebtheit unter den Bewohnern: Zurzeit gehen die Wasserratten von jung bis alt jeden Tag ins Freibad, um der Hitze zu entkommen. Welches letztendlich aufgesucht wird, hängt von den persönlichen Vorlieben ab:

Wer gerne seine Grenzen austestet - "geht am besten ins Westbad, vor allem wegen des Sprungturms", meint Tim, der nur 1,6 Kilometer vom Westbad entfernt zur Schule geht. Für Freunde der Nostalgie und Idylle lässt sich das Röthelheimbad empfehlen - "weil die Atmosphäre hier so ruhig und freundlich ist. Außerdem kenne ich viele Leute im Bad", sagt Carmen.

Fast jeden Tag fährt sie von Nürnberg nach Erlangen zum Schwimmen, Schach spielen und Entspannen. Für welches Bad man sich auch entscheidet - von Plansch- bis Sportbecken, schattigen Wiesenplätzen und Beachvolleyballfeldern ist für jeden etwas dabei.

Das sah vor einigen Jahren jedoch noch ganz anders aus: Vor allem das Westbad schreckte viele Badegäste mit ewigen Wartezeiten am Kiosk und schmutzigen Sanitäranlagen ab. Die Kritik hat sich die Stadt zu Herzen genommen: Nach der zweijährigen, fast 20 Millionen Euro teuren Rundum-Sanierung öffnete das Westbad 2017 wieder seine Tore - als vorbildliches und modernes Schwimmbad. Für viele war jedoch vor allem eines ein Grund zur Freude: Der Zehnmeterturm als Wahrzeichen der Wasserratten blieb bestehen.

Das Röthelheimbad ist in einem ähnlich guten Zustand -Verbesserungsvorschläge gibt es aber trotzdem: Manche Gäste bemängeln den primitiven Kiosk, wieder andere fordern einen Sprungturm. "Ansonsten ist es hier aber sehr schön - immerhin bin ich dem Freibad schon seit 50 Jahren treu", erzählt Brigitte, die bei der Hitze momentan jeden Tag ins Röthelheimbad geht.

Bis 34 Grad: Freibäder in Erlangen im Vergleich

© Foto: Giulia Iannicelli

Zahlenmäßig liegt das Schwimmbad an der Hartmannstraße übrigens vorne - was vor allem an der Hannah-Stockbauer-Halle liegt, die täglich zahlreiche Sportler anlockt. Mit 146.697 Badegästen waren es in der Sommersaison 2017 rund 36.000 Besucher mehr als im Westbad - diese Zahlen sprechen für sich.

Ein Drittel der Bäder ist "marode"

Moderne und gepflegte Schwimmbäder sind jedoch keineswegs eine Selbstverständlichkeit: Allein in Bayern werden ein Drittel der 910 Bäder vom bayerischen Innenministerium als "marode" eingestuft. Überall in Deutschland müssen Badeanstalten schließen, weil die Kommunen das Geld für Sanierungen nicht aufbringen wollen oder können.

Grund: Die Besucherzahlen sind insgesamt rückläufig, und der Freistaat weigert sich, die Gemeinden zu unterstützen. "Freibäder sind fast immer Verlustgeschäfte", sagt Norbert Nein, Betriebsleiter der Erlanger Bäder. "Allein für den Sprungturm im Westbad werden drei bis vier Leute pro Schicht benötigt, das läppert sich ganz schön".

In Erlangen haben die Pächter jedoch keinen wirklichen Grund zur Sorge: Allein im Monat des Saisonstarts zählte das Westbad 22.000 Badegäste - kein Wunder, schließlich war es Erlangens heißester Mai seit 1889.

Bis jetzt sind noch einmal rund 46.000 Besucher dazugekommen, was auch Norbert Nein positiv stimmt: "Die 110 494 Westbad-Besucher der vergangenen Sommersaison werden wir dieses Jahr wohl nicht erreichen - wir sind aber trotzdem sehr zufrieden".

Bis zum Schluss der Sommersaison im September hoffen die Bäder noch einmal auf erfolgreiche Resttage: Im August soll sich die Hitzewelle fortsetzen, der Monat winkt schon mit dem nächsten Hoch in Richtung Freibäder. Es werden Temperaturen bis 34 Grad erwartet. Für vier Euro Eintritt sind die beiden Freibäder aber immer einen Besuch wert.

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