Brucker Gaßhenker zeigten vollen Körpereinsatz

5.2.2018, 14:30 Uhr
Brucker Gaßhenker zeigten vollen Körpereinsatz

© Alexander Hitschfel

"Hast du das gerade gesehen?", stupst die 20-jährige Melanie aus Forchheim ihre Freundin Simone an. Melanie ist das erste Mal auf einem Männerballettwettbewerb, und was sie da zu sehen bekommt, überrascht nicht nur sie.

Die acht Männerballetts aus der Region hatten sich in den letzten Wochen und Monaten intensiv auf die Faschingssession vorbereitet. Anhand von insgesamt fünf Kategorien musste die Fachjury jeweils zwischen ein und zehn Punkte vergeben. Diese waren neben der Choreografie auch die Bereiche Spaßfaktor, Musik, Kostüme und Gesamtidee. Auch in diesem Jahr konnte man gespannt sein, wie die einzelnen Männerballetts versuchen, die Jury von sich zu überzeugen.

Anfänglich hatten solche Veranstaltungen immer den Zusatz "Gaudi-Turnier" getragen. Der Begriff ist zwischenzeitlich aber längst gestrichen, denn jede Gruppe versucht Jahr für Jahr, noch besser zu werden, noch mehr Artistik-Elemente aus dem Bereich der Sportakrobatik einzubauen.

Asterix und Obelix

Den Eisbrecher musste in diesem Jahr das Männerballett "Ladykracher", des Fosanochtsvereins Heroldsbacher Narren machen, das seinen Tanz unter das Motto "Asterix und Obelix" stellte. Mit dem Schlachtruf "Zick, zack Zeckern" stand erstmals das Zeckerner Männerballett auf der Bühne in der Effeltricher Mehrzweckhalle.

Die Jungs versuchten, die Jury mit flotter Musik, anspruchsvollen Tanzschritten, dem einen oder anderen Sportakrobatik-Element, aber auch mit viel nackter Haut zu überzeugen. Der Titel des Tanzes: "Bayern das sama mia".

Die Ebermannstadter Sahneschnitten, allen voran das Ebermannstadter Faschingsurgestein Gerhard Fickert, hatten sich für ihren Tanz das Motto Feuerwehr ausgesucht und tanzten zuerst passend zum Titel in Feuerwehreinsatzklamotten, später dann im Fitness-Outfit.

Die wohl beste Idee hatte das Kersbacher Männerballett. Es entwickelte aus dem Kinofilm "Jumanji" das Brettspiel "Kersbochi". In der Geschichte, die der Tanz erzählt, mussten die Akteure tatsächlich gegen Wolf und Einhorn und gegen eine große Sturmflut ankämpfen — damit griffen sie mittels einer hervorragenden Choreografie die Handlung des Films auf. Bei soviel Faschingsaffinität ist es mit Sicherheit nur noch eine Frage der Zeit, bis es in Kersbach auch einen eigenen Faschingsverein gibt.

Erstmals mit Frauen

Die Effeltricher, die Gastgeber selbst, starteten – außer Konkurrenz – mit zwei Tänzen: einmal mit dem Novum "Mixed-Ballett", wo erstmals in der Geschichte des Vereins Frauen und Männer gemeinsam in einem Tanz auf der Bühne standen, zum zweiten mit dem Männerballett selbst, welches sich in diesem Jahr das Motto "Pfadfinder" gegeben hatte.

Das Männerballett aus Hollfeld hatte sich für seinen Tanz das Thema "Hutmacher" ausgesucht. Das wurde auch interessant umgesetzt, denn im Laufe ihrer Aufführung wechselten die Jungs gleich mehrfach die Kopfbedeckungen.

Brucker Gaßhenker zeigten vollen Körpereinsatz

© Alexander Hitschfel

Einen etwas schwächeren Auftritt als in den vergangenen Jahren legten die Gäste aus Aschbach hin, die sich diesmal "Ballermann in Miami Beach" ausgesucht hatten.

Gespannt war man auf die Brucker Gaßhenker, die nach ihrem überragenden Sieg im letzten Jahr die Mission "Titelverteidigung" angingen. Ihre Darbietung stellten sie unter das heimatverbundene Motto "Dahoam is dahoam". Die Tänzer luden das Publikum auf eine Reise durch verschiedene Länder ein.

Nach Stationen unter anderem in Russland, Spanien, Las Vegas und Westerland kam man dann zur Einsicht, dass es in Franken doch am Schönsten ist. Stilecht wurde in jeweils landes- oder ortstypischer Kleidung getanzt. Am Ende überzeugte das Gesamtpaket die Jury rundum.

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