Brucker Warteraum ist immer noch zu

22.9.2012, 00:00 Uhr
Brucker Warteraum ist immer noch zu

© Ralf Rödel

Günter Strobel, Sprecher der Brucker Eisenbahnfreunde, hat an die Bahn einen Brief geschrieben, obwohl der Bahnhof inzwischen einer Britisch-Luxemburger Investment-Firma gehören soll.

Denn, so Strobel in seinem Brief an Rüdiger Grube, dem Vorstandsvorsitzenden der Bahn, im Grundbuch stehe immer noch die „DB Netz AG“ als alleinige Eigentümerin des historischen Bahnhofs.

Keine Antwort

Auch der Mieter im Erdgeschoss des Bahnhofs, der zurzeit seine Wohnung auf eigene Rechnung komplett renoviert, hat noch nie jemanden von der Investment-Firma in Bruck gesehen. „Auch meine schriftliche Bitte, wenigstens die Fenster meiner Wohnung zu erneuern, wurde nicht beantwortet“.

Vier Briefe nach Luxemburg hatten auch die Eisenbahnfreunde Erlangen-Bruck geschrieben — keine Antwort. Die DB Netze erklärte im Februar lediglich, dass der Brucker Bahnhof seit 2008 verkauft worden sei. Doch im Grundbuch ist der neue Eigentümer immer noch nicht eingetragen.

Und so schrieb Günter Strobel: „Angesichts der bevorstehenden kalten Wintermonate bitten wir Sie als verfügungsberechtigter alleiniger Grundstückseigentümer und Rechtsnachfolger des von der Königlich Bayerischen Staatsbahn errichteten Bahnhofsgebäudes um die baldige Wiedereröffnung des — um das Einfrieren der Wasserleitungen zu verhindern — beheizten Wartesaales für Ihre Kunden.“

Der Bahnhof in Bruck wird jetzt als Haltepunkt für die S-Bahn genutzt, war früher auch für die „Aurachtalbahn“ von Erlangen nach Herzogenaurach Zustiegspunkt. Und könnte, in ferner Zukunft, auch für die Stadt-Umland-Bahn als Haltepunkt dienen.

Günter Strobel schreibt in seinem Brief an die Bahn AG auch zum Wartesaal: „Es entsteht der Eindruck, dass diese Wiedereröffnung nicht gewünscht wird, obwohl der Fahrdienstleiterraum, der Wartesaal und das über den Warteraum zugängliche Dienst-WC seit über 18 Monaten von DB-Personal rund um die Uhr genutzt werden“.

Die Bahn hat bis jetzt nicht geantwortet. Und so werden die wartenden Fahrgäste auch in Zukunft frieren müssen.

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