34. Erlanger Poetenfest startet mit Regen ins Finale

1.8.2014, 19:10 Uhr
34. Erlanger Poetenfest startet mit Regen ins Finale

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Das Programm zwischen dem 28. und 31. August ist so umfangreich wie gewohnt. Hin und wieder wird man sich also auch bei der 34. Festival-Ausgabe wieder entscheiden müssen, ob man lieber einem Literaten auf der grünen Wiese lauscht oder doch eine der Diskussionen vorzieht. Mehr als 80 Schriftsteller, Literaturkritiker und Publizisten haben sich zu Lesungen und Gesprächen angesagt, die wie gehabt hauptsächlich im Schlossgarten sowie im Markgrafentheater, dem Redoutensaal und der Orangerie über die Bühne gehen.

Große Sensationen sind diesmal nicht dabei. „Ich denke, wir haben ein hochwertiges und seriöses Programm zusammengestellt“, sagt Festivalleiter Bodo Birk, der kurz nach dem Erlanger Comic-Salon nun mit seinem Team das Poetenfest stemmt. Er freut sich ganz besonders über die Zusage von Michael Ballhaus. Der weltberühmte, in Franken aufgewachsene Kameramann, der unter anderem mit Rainer Werner Fassbinder und Martin Scorsese arbeitete, stellt am 31. August im Markgrafentheater seine Autobiografie vor.

65. Jahrestag des Grundgesetzes

Insgesamt halten sich Literatur und politische Themen diesmal die Waage. „Sicher beherrschen momentan zahlreiche politische Krisen und auch Kriege die Schlagzeilen, aber man muss sich da auch bremsen, wir veranstalten ja ein Literaturfestival“, meint Bodo Birk. Man wolle schließlich nicht wiederholen, was bereits in diversen Talkshows gesagt wurde.

Dennoch ist Politik beim Festival nie ein Fremdkörper gewesen. So wird zwar der Konflikt am Gazastreifen nicht thematisiert, dafür rückt ein anderer Krisenherd in den Fokus: „Die Ukraine in uns“ lautet der Titel einer Gesprächsrunde am Sonntag, 31. August. Darin soll erörtert werden, inwieweit im betreffenden Fall Desinformation und Propaganda auf ganz Europa, also auf uns alle wirken. Zuvor beschäftigen sich die Teilnehmer der Sonntagsmatinee mit dem Thema „Russlands Rätsel“ und der Frage, was Deutschland tun kann, um den Rückfall in alte Ost-West-Muster zu verhindern.

Erinnerungskultur in Deutschland

"Kleine Insel, große Politik, wenig Hoffnung“, ist ein Gespräch mit Ulrich Ladurner, dem Auslandskorrespondenten der Zeit, überschrieben, in dem es um Lampedusa und die Flüchtlingsströme aus Afrika und Syrien geht.

Für den Literaturfan bleibt da wenig zu wünschen übrig, außer ein wohltemperiertes, sonnenbeschienenes letztes Augustwochenende. Denn wenn sich Literaten und Publikum unter freiem Himmel begegnen, ist das Poetenfest eines der schönsten Kulturfestivals in der Region.

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